Den Nikolaustag haben nicht wenige Kinder mit pochendem Herzen erwartet. Schliesslich zieht heute Samichlaus mit seinem Gehilfen, dem frechen Schmutzli, durch die Strassen und verteilt Süssigkeiten.
Aber nicht überall: Die Legende vom Heiligen Nikolaus, wohltätiger Bischof aus dem 4. Jh., hat sich vor allem in den katholischen Gebieten der Deutschschweiz und der Romandie erhalten – und gewandelt. Früher kam der Samichlaus zu Weihnachten und brachte neben den Geschenken auch gleich den Weihnachtsbaum mit. Heute stimmt er am 6. Dezember auf Weihnachten ein.
Inzwischen ist Nikolaus aber in Gefahr: Die intensive Vermarktung des Weihnachtsfests verdrängt die Bräuche um den Samichlaus. Der droht, hinter dem allgegenwärtigen Weihnachtsmann zu verblassen. Aus diesem Grund hielt die katholische Kirche schon 2011 eine Synode zur Rettung des Samichlaus ab.
Traditionell ist Küssnacht am Rigi das Zentrum des Schweizer Nikolaus-Brauchtums. Hier geht schon am Vorabend zum eigentlichen Samichlaustag ein spektakulärer Umzug durch den Ort, inklusive Geisslechlöpfer, die peitschenknallend das Kommen des Heiligen ankündigen. Beeindruckend ist auch die Prozession der Iffeleträger, die kunstvoll verzierte Bischofsmützen aus Seidenpapier tragen.
In jüngerer Zeit hat sich in Basel ein ebenso bemerkenswerter Nikolaus-Brauch etabliert: Am Samstag nach dem Gedenktag findet das Harley-Niggi-Näggi-Event statt. Dabei fahren die Chläuse auf ihren Motorrädern zum Markt und verteilen Süssigkeiten – für einen guten Zweck. Die eingeworbenen Spenden kommen einer Stiftung zugute, die Krankenhaus-Clowns finanziert.