Reanimieren ohne Mund-zu-Mund-Beatmung?

Ein kleiner Spielzeug Krankenwagen auf weissen Holzdielen.

Mehr Reanimationen in Schweden: Eine kürzlich im Herz-Kreislauf-Magazin «Circulation» veröffentlichte Analyse zeigt, dass die Reanimation durch zivile Ersthelfer in den vergangenen zehn Jahren um 30 Prozent angestiegen ist. Grund für den Anstieg ist der Verzicht auf die Mund-zu-Mund-Beatmung bei den wiederbelebenden Massnahmen.

Die Bereitschaft am Unfallort direkt zur Reanimation zu schreiten, scheitert oft an den Hemmungen des Ersthelfers. Die Angst ist gross, bei der Beatmung und Herzmassage etwas falsch zu machen oder sich mit einer Infektion oder anderen Erkrankungen anzustecken.

In Schweden wird deshalb bei der Reanimation durch Laien auf eine Atemspende verzichtet. Die Ergebnisse der Studie zeigten aber auch, dass sich durch eine Wiederbelebung mit Atemspende mehr Menschen retten lassen als durch eine reine Herzdruckmassage (14,3 % zu 16,2 %).

In der Schweiz werden in den aktuellen Reanimationsrichtlinen des Swiss Resuscitation Council (SRC) weiterhin 30 Kompressionen zu zwei Beatmungen empfohlen. Zum Verzicht auf Mund-zu-Mund-Beatmung wird aber auch geraten, wenn der Helfer ungeübt ist.

So hilfst du im Notfall:

  • Freiräumen: Wenn Erbrochenes oder die Zunge die Atemwege versperrt, müssen sie vor der Reanimation zunächst frei geräumt werden. Eine Überstreckung des Kopfes verhindert eine erneute Blockade der Atemwege.
  • Dauer: Ob im 30- zu 2-Verhältnis oder reine Kompression: Eine Reanimation sollte möglichst ohne Pause durchgeführt werden, bis der Betroffene wieder atmet oder der zuvor gerufene Notarzt eintrifft.
  • Frequenz: Eine Herzdruckmassage sollte mit 100 Stössen pro Minute durchgeführt werden.
  • Druck: Mit den flachen Händen wird bei jeder Kompression in der Brustmitte etwa 5 cm tief gedrückt.
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