Spoiler
- Mandelsteine bestehen zu einem Grossteil aus abgestorbenen Zellen. Weitere Bestandteile sind Essensreste, Bakterien, weisse Blutkörperchen und Kalksalze.
- Die Klumpen bilden sich in den Gaumenmandeln, genauer in deren Furchen. In der Regel werden sie an die Oberfläche befördert und heruntergeschluckt oder ausgehustet. Funktioniert dieser Mechanismus nicht, siedeln sie sich im Rachenraum an und verursachen Mundgeruch.
- Mit Spülungen, Massagen und Mundduschen können Betroffene versuchen, die Mandelsteine selbst zu entfernen.
Mandelsteine, auch Tonsillensteine genannt, sehen aus wie kleine, weiss-gelbe Klümpchen und sind meist nur wenige Millimeter gross. Sie können steinhart sein, oder weich bis krümelig. Die Gebilde entstehen in kleinen Einsenkungen in den Gaumenmandeln. Die Mandeln, die Teil des menschlichen Immunsystems sind, befinden sich zu beiden Seiten des hinteren Gaumens. Ihre Oberfläche ist mit zahlreichen Furchen durchzogen. In diesen sogenannten Krypten sammeln sich Essensreste, Bakterien, weisse Blutkörperchen und abgestorbene Schleimhautzellen an. Zu diesem Gemisch gesellen sich Kalksalze aus der Nahrung und aus dem Speichel, wodurch sich der Brei verhärtet und die kleinen Klumpen bildet. In der Regel entleeren sich die Krypten durch einen Selbstreinigungsmechanismus regelmässig. Ist dieser jedoch gestört, lagern sich die Klümpchen in und auf den Mandeln ab. Die Mandelsteine gilt es zu entfernen, da sie ansonsten zu schlechtem Atem führen können.
Ursachen für Mandelsteine
Weshalb manche Menschen häufiger an Mandelsteinen leiden als andere, ist noch nicht eindeutig geklärt. Ärzte vermuten jedoch, dass Personen mit grösseren Mandeln auch tiefere Krypten aufweisen, wodurch sich mehr tote Zellen, Bakterien und Speisebrei ablagern können. Möglicherweise sind auch wiederkehrende Mandelentzündungen ein Grund für das gehäufte Auftreten der Steine. Die Narben der Entzündungen verengen die Furchen, sodass die Klümpchen schlechter an die Oberfläche transportiert und geschluckt, ausgehustet oder ausgeniest werden können.
Mandelsteine oder Mandelentzündung?
Bei manchen Betroffenen sind die Gebilde so gross, dass sie als weisse Klumpen von blossem Auge erkennbar sind. Sie werden deshalb häufig mit Eiteransammlungen aufgrund einer Mandelentzündung verwechselt. Bei einer Entzündung sind die Mandeln zusätzlich rot und geschwollen und der Betroffene fühlt sich unwohl und fiebrig.
Nur in sehr seltenen Fällen führen grosse Mandelsteine zu Abszessen, Entzündungen und somit zu Schmerzen und Schluckbeschwerden.
Mandelsteine sicher entfernen
Da Mandelsteine für den Betroffenen meist weder spür- noch sichtbar sind, werden sie oft erst zufällig bei einer Zahnarztkontrolle entdeckt. Wer die Mandelsteine zu Hause entfernen möchte, kann versuchen, mit sauberen Fingern, einem Wattestäbchen oder der Zahnbürste sanft gegen die Unterseite der Mandeln zu drücken. Beim Zähneputzen können die Mandeln vorsichtig abgebürstet werden. Auch eine Munddusche kann helfen, die Mandelsteine zu entfernen. Dafür wird ein Wasserstrahl mit geringer Stärke auf die Gaumenmandeln gerichtet.
Eine weitere Methode ist das Erzeugen von Spannung in der Gaumenmuskulatur: Dafür streckst du den Kopf nach hinten und öffnest und schliesst den Mund im Wechsel. So können die Steine herausmassiert werden. Einen ähnlichen Effekt soll das Kauen harter Lebensmittel wie etwa Selleriestangen, Karotten oder Brot mit Kruste haben.
Schliesslich kann das Gurgeln mit Mundspülungen auf Basis von Kamille oder Salbei auch wirksam sein, um Mandelsteine zu entfernen. Gegen den Geruch helfen desinfizierende Spülungen. Nicht vergessen solltest du die Zunge, denn auch auf ihr lagern sich die abgestorbenen Zellen ab, sichtbar vor allem morgens als weisser Belag. Die Zungenoberfläche kannst du mit einem Zungenschaber reinigen.
Mandelsteine beim Arzt entfernen lassen
Kommt es immer wieder zu Klumpen oder leiden Betroffene unter ständigem Mundgeruch oder Schluckbeschwerden, ist es ratsam, die Mandelsteine durch einen Arzt entfernen zu lassen. Der Zahn- oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt kann die Steine durch spezielle Instrumente ausdrücken oder absaugen. Bei der sogenannten Röder-Methode kommt eine kleine Saugglocke oder ein Schröpfglas zum Einsatz, um die Mandelsteine zu entfernen. Anschliessend massiert der Mediziner die Gaumenmandeln, um den Lymphfluss anzuregen und dadurch den Selbstreinigungsmechanismus zu fördern. Der tatsächliche Nutzen des Röderns ist bei einigen Ärzten allerdings umstritten.
All diese Methoden verhindern die erneute Entstehung von Mandelsteinen allerdings nicht. Dies gelingt nur durch eine Verringerung oder Entfernung der Gaumenmandeln. Dieser Eingriff kommt jedoch nur bei erheblichem Leidensdruck in Frage, da die Mandeln ein wichtiger Teil des Immunsystems sind.
Mandelsteinen vorbeugen
Die Bildung der lästigen Steine lässt sich nur bedingt verhindern. Eine gründliche Mundhygiene wirkt sich aber in jedem Fall positiv auf die Gesundheit des Mund- und Rachenraums aus. Das regelmässige Reinigen der Mandelfurchen mit Hilfe einer Munddusche hilft möglicherweise dabei, Ablagerungen abzutragen, bevor sich Steinchen bilden.