Grippeimpftag in der Schweiz

Turm mit blauem Himmel

Nicht immer verläuft sie harmlos, die Grippe. Zwar erholen sich gesunde Erwachsene in der Regel gut von einer Ansteckung mit Grippeviren. Bei gefährdeten Personengruppen kann die Grippe jedoch zu schwerwiegenden Nachfolgeerkrankungen wie einer Lungen- oder einer Herzmuskelentzündung führen. Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) sorgt die Grippesaison im Durchschnitt für rund 111’000 bis 331’000 Arztkonsultationen, für mehrere Tausend Hospitalisierungen sowie für mehrere Hundert Todesfälle.

Der Grippeimpftag der Schweiz soll Personen mit einem erhöhten Komplikationsrisiko sowie Angehörige, medizinisches Personal und andere Menschen in häufigem Kontakt mit den Risikopatientinnen und -patienten animieren, sich impfen zu lassen.

Was ist die Grippe?

Die Grippe wird durch eine Infektion mit den sogenannten Influenzaviren ausgelöst. Im Unterschied zu einer Erkältung treten Grippesymptome ganz plötzlich auf. Dazu gehören ein starkes Abgeschlagenheitsgefühl, Fieber, sowie heftige Kopf- und Gliederschmerzen. Der Körper braucht meist mehrere Wochen, bis er sich komplett von einer Grippe erholt hat. Da die Grippeviren das Immunsystem stark schwächen, können andere Erreger leichter eindringen. Mediziner sprechen in diesem Fall von einer Sekundärinfektion. Nicht selten kommt es deshalb zu Komplikationen, die lebensbedrohlich verlaufen können.

Wer ist besonders betroffen? 

Für Personen ab 65 Jahren, Säuglinge, frühgeborene Kinder unter zwei Jahren, Schwangere sowie Menschen mit einer chronischen Erkrankung oder einer Immunschwäche kann die Grippe gefährlich werden. Ihnen empfiehlt das BAG eine jährliche Grippeschutzimpfung. Da Grippe hochansteckend ist, gilt eine Impfempfehlung auch für Menschen, die häufig mit diesen Personengruppen in Kontakt sind, also beispielsweise Verwandte, medizinisches Fachpersonal oder Betreuerinnen und Betreuer.

Das Problem mit der Ansteckung

Gemäss Studien verlaufen bis zu acht von zehn Infektionen mit Influenzaviren ohne starke Beschwerden. Der klassische Verlauf einer Grippe ist demnach eher selten. Die Mehrzahl der Personen, die sich mit Influenzaviren ansteckt, weist lediglich milde Beschwerden, ähnlich einer Erkältung, auf. Genau das ist das Problem, denn beide Gruppen sind gleich ansteckend. Das heisst, dass im unglücklichsten Fall eine Person, die sich nur für leicht erkältet hält, einen Menschen aus der Risikogruppe mit einer gefährlichen Grippe anstecken könnte.

Wieso muss jedes Jahr aufs Neue geimpft werden?

Die Influenzaviren sind clever. Sie verändern sich so schnell, dass sie unser Immunsystem nicht als Gefahr wiedererkennt. Jede Saison sind andere Ausprägungen im Umlauf, weshalb Spezialistinnen und Spezialisten die Grippeschutzimpfung jedes Jahr anpassen müssen. Das heisst auch, dass Risikopatientinnen und -patienten und Interessierte sich jedes Jahr aufs Neue impfen lassen sollten. Wie bei allen Impfungen weist auch die Grippeimpfung keinen 100-prozentigen Schutz auf. Sie ist jedoch mit Abstand das wirksamste Mittel, um einer Grippe vorzubeugen.

Gibt es Nebenwirkungen?

Wie bei jedem Medikament oder medizinischem Eingriff können auch Impfungen Nebenwirkungen haben. Zu den häufigsten beobachteten Nebenwirkungen bei der Grippeschutzimpfung gehören Rötungen und Schmerzen an der Injektionsstelle. Darüber hinaus können erhöhte Temperatur, Muskelschmerzen und Unwohlsein auftreten. Diese Beschwerden klingen nach ein paar Tagen von allein wieder ab.

In seltenen Fällen kommt es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen. Beachte aber, dass das Risiko von lebensbedrohlichen Komplikationen bei einer Grippe um ein Vielfaches höher ist als die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen aufgrund der Impfung.

Der Grippeschutzimpfstoff bietet keinen Schutz gegen das Corona-Virus, da es sich um eine andere Art von Virus handelt. Ebenso wurde in dieser Studie gezeigt, dass die Grippeschutzimpfung das Risiko für andere Atemwegserkrankungen nicht erhöht.

Grippeimpftag Schweiz

Am diesjährigen Grippeimpftag finden in der ganzen Schweiz Aktionen statt, um Personengruppen mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen sowie nahestehende Menschen an die Grippeschutzimpfung zu erinnern.

Am 10. November 2023 kannst du dich spontan in allen teilnehmenden Arztpraxen und Apotheken zu einem empfohlenen Spezialpreis von 30 Franken gegen die Grippe impfen lassen.

Hier findest du alle Informationen zu den teilnehmenden Arztpraxen: www.khm-cmpr.ch

Und hier zu den teilnehmenden Impfapotheken: www.impfapotheke.ch

Der Grippeimpftag ist eine schweizweite Initiative des Kollegiums für Hausarztmedizin (KHM) und wird in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG), der Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) und dem Schweizerischen Apothekerverband (pharmaSuisse) durchgeführt.

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