Bei Corona-Massentests nur positive Ergebnisse gezählt

Teststreifen

Die Ergebnisse der schweizweit durchgeführten Massentests sind fehlerhaft. Da viele negative Resultate bei der Auswertung nicht berücksichtigt wurden, gab das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Positivrate als zu hoch an. Das geht aus Recherchen von nau.ch hervor und wurde vom BAG bereits bestätigt. Blick ergänzt, dass positive Testergebnisse teils doppelt erfasst worden wären, weil der Kontrolltest separat registriert wurde. Dadurch wurden die Zahlen weiter verfälscht.

Vorsorgliche Massentests in Schulen, Alten- und Pflegeheimen sowie anderen sozialen Einrichtungen werden vom BAG seit Ende Januar unterstützt. Insgesamt steht dafür rund eine Milliarde Franken zur Verfügung. Durch die Tests sollen asymptomatische Corona-Fälle entdeckt und lokale Ausbrüche verhindert werden. Graubünden konnte mit Massentests bereits im vergangenen Dezember seine Infektionsrate deutlich senken. Am vom BAG finanzierten Testprojekt nehmen aktuell neun Kantone teil.

Die behördlich kommunizierten Ergebnisse entsprechen allerdings nicht der Realität: Aus Schulen und Altenheimen wurden lediglich positive Resultate in die Statistik aufgenommen. Eine Meldepflicht für alle Tests einschliesslich der negativen Ergebnisse gilt nur für medizinische Einrichtungen. So kam eine zu hohe Positivrate zustande. Die Testergebnisse dienen als Argument für den politischen Kurs durch die Corona-Pandemie. Das soziale und wirtschaftliche Leben wird von dem täglich (bisher falsch) ermittelten Resultat abhängig gemacht. Die Aufdeckung des Berechnungsfehlers sorgt nun für Empörung in Politik und Wirtschaft. «Wer übernimmt die politische Verantwortung?», fragt etwa der Wirteverband.

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