Zeckenstich: Krankheiten können lebensgefährlich werden

Kleiner Stich, grosse Wirkung: Zecken als Krankheitsüberträger

Zeckenstich krankheiten: Menschen laufen durch ein Kornfeld

Spoiler

  • Ein Zeckenstich kann Krankheiten auslösen, wenn die Tiere Erreger von Borreliose und FSME übertragen.
  • Verlässlichen Schutz bieten geschlossenes Schuhwerk, lange Kleidung und die FSME-Impfung.
  • Stiche sollten beobachtet werden. Verändert sich die Haut, muss ein Arzt aufgesucht werden.

«Die meisten Menschen wissen, dass Zecken gefährlich sind», ist sich Dr. Norbert Satz sicher. «Aber in der Natur vergessen sie oft die Gefahr. Sie kontrollieren sich zu wenig und ordnen die Beschwerden nicht richtig zu. In der Praxis herrscht eine gewisse Gleichgültigkeit.» Ist eine Zecke jedoch der Wirt für Borreliose-Bakterien, geht nach dem Zeckenstich die Krankheit in den Menschen über. Dasselbe trifft auf die Viren der FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) zu: Die Viren gelangen vom Spinnentier in den Blutkreislauf des Menschen und können erheblichen Schaden anrichten.

Klimawandel verlängert die Gefahr für Zeckenstich und Krankheiten

Dabei treten von Zeckenstichen ausgelöste Krankheiten immer häufiger auf: Die winterliche Kältephase verkürzt sich zusehends, sodass die Milbentiere schon ab Februar aktiv sein können. Beim Blutsaugen übertragen sie Krankheitserreger, die Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auslösen können. Beide Krankheiten führen unbehandelt zu schweren Gewebe- und Organschäden. Vor FSME schützt eine Impfung, die alle zehn Jahre aufgefrischt wird. «Andere Länder impfen in kürzeren Abständen», erklärt Dr. Satz. «Doch der Impfschutz hält nachweislich auch über diese Zeitspanne an.»

Gegen Borreliose gibt es bislang keinen Impfstoff, sodass die bakterielle Infektion mit Antibiotika behandelt werden muss. Der Erfolg der Therapie hängt stark davon ab, ob die vom Zeckenstich kommende Krankheit frühzeitig entdeckt wurde. Da der Biss der Tiere meist schmerzfrei ist, bemerken viele Betroffene viel zu spät, dass sie infiziert sind.

Verdächtige Rötung der Haut: Zeckenstich sehen, Krankheiten frühzeitig behandeln

Der Experte rät in der Natur zu langen Hosen und geschlossenen Schuhen. Vor allem zwischen Socken und Hose sollte die Kleidung abgedichtet werden, damit ein Zeckenstich und Krankheiten unwahrscheinlicher werden. Daheim empfiehlt der Experte gründliches Abduschen und Abtrocknen mit einem Badetuch, um Zecken sanft abzureiben. «Das ist als Minimalmassnahme sehr effektiv», weiss er aus Erfahrung.

Kommt es dennoch zum Zeckenstich, ist das allein noch kein Grund, den Arzt aufzusuchen. Erst wenn sich eine grösser werdende Hautrötung einstellt oder Kopf- und Gliederschmerzen auftreten, ist medizinischer Rat erforderlich. «Wer den Stich bemerkt hat, sollte die betreffende Hautpartie für vier Wochen im Auge behalten», so Dr. Satz. Oft aber fällt der Zeckenstich nicht auf. «Umso wichtiger ist es, den Arzt bei Beschwerden darauf aufmerksam zu machen, dass man sich in der Natur aufgehalten hat. Das ist ein wichtiger Anhaltspunkt für die Untersuchung.»

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