Wie viele Keime leben auf deiner Brille?

Brille auf Büchern

Etwa jeder zweite Europäer trägt eine Brille. Sie berührt ständig das Gesicht, wird zurechtgerückt und zum Reinigen oft angehaucht. Dadurch können sich Bakterien schnell mal festsetzen. Wie viele Keime tatsächlich auf der Brille siedeln, hat nun ein Forscherteam der Hochschule Furtwangen um den Mikrobiologen Prof. Dr. Markus Egert untersucht. Die weltweit erste molekularbiologische Studie wurde an 30 Brillenträgern durchgeführt.

Das Ergebnis: Auf einer durchschnittlichen Brille tummeln sich 5’232 verschiedene Bakterienarten. Bei den meisten handelt es sich um harmlose Haut- und Schleimhautbakterien, die der Brillenträger selbst durch Berührungen aufträgt.

Die Überraschung: Der Bakterien-Hotspot ist nicht etwa der Ohrenbügel oder das Nasenpolster, sondern die Brillengläser. Hier befinden sich generell mehr Bakterien als am Brillengestell und auch zum Teil gefährliche Umweltkeime, die bei sensiblen Menschen eine Infektion im Augenbereich auslösen können. Ob sich durch eine Brille aber auch für andere Menschen als den Träger das Risiko für eine Ansteckung erhöht, muss erst noch untersucht werden.

Die gute Nachricht: Durch eine feuchte Reinigung kann die Bakterienzahl auf der Brille um rund 95 Prozent reduziert werden. Dabei muss nicht unbedingt zu alkohol- oder tensidhaltigen Reinigungstüchern gegriffen werden. Einfaches Leitungswasser erzielt dasselbe Ergebnis.

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