Wie sieht die Zukunft aus? Drei Fragen – drei Antworten

Frau

Das Jahr geht allmählich zu Ende und so langsam blicken wir auf 2021. Zukunftsforscherin Karin Frick schaut etwas weiter in die Zukunft. Hier beantwortet sie drei Fragen zu unserem künftigen Lifestyle.

Was werden die grössten Innovationen beim Anbau, Transport und bei der Verarbeitung von Lebensmitteln sein?

Die Digitalisierung der Landwirtschaft wird voranschreiten. Dadurch wird es möglich werden, die internationalen Wertschöpfungsketten besser aufeinander abzustimmen. So lassen sich konkrete Sachverhalte vor Ort präziser erfassen und auf Krisen kann effektiver reagiert werden. Trotzdem werden durch zunehmende Naturkatastrophen mehr Anbauflächen verloren gehen. Dadurch wird es häufiger zu einer Knappheit der Ressourcen kommen – allerdings nicht überall, sondern verstärkt in klimatischen Krisenregionen. Reiche Länder wie die Schweiz haben bessere Möglichkeiten als arme, knappe Güter zu importieren. Dadurch könnte sich eine regionale Unterversorgung zusätzlich verstärken.

Wird sich auch die Textilproduktion verändern?

Das Bewusstsein für ökologische und soziale Nachhaltigkeit wächst auch in der Textilbranche. Veränderungen vollziehen sich hier aber langsamer als in der Nahrungsmittelindustrie, weil die Mode eine wichtige Einflussgrösse ist, durch die nach wie vor schnelllebige Trends, aber auch viel Textilmüll produziert wird.

Wie wird die Digitalisierung die Mobilität im Alltag verändern?

Die Mobilität wird immer mehr als Service verstanden werden und weniger an ein konkretes Verkehrsmittel gebunden sein. Dabei geht der Trend weg vom Besitzen, hin zum Teilen. In den Städten wird sich ein Mix aus verschiedenen öffentlichen Verkehrsmitteln etablieren, die flexibler und individueller genutzt werden können.

Das Auto wird an Bedeutung verlieren und aus den Innenstädten verdrängt, die Strassen werden von den Menschen zurückgewonnen. Die innerstädtischen Strassen der Zukunft sind von Fussgängern, Radfahrern und gemeinsam genutzten Fahrzeugen dominiert. Der Bedeutungsverlust des Autos wird auch von den alternden Baby-Boomern vorangetrieben, die immer seltener das Auto nutzen können oder – aus gesundheitlichen Gründen – möchten.

Vielen Dank für das Gespräch.
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