Wie sich Osteoporose und mentale Gesundheit gegenseitig beeinflussen

Zwischen Knochen und Psyche

osteoporose mentale gesundheit:Eine Person sitzt alleine auf einem Holzsteg am Wasser. Sie hat die Beine angewinkelt und den Kopf auf die Knie gelegt. Das Bild ist in Silhouette aufgenommen, während die Sonne über dem Wasser untergeht und den Himmel in warmen, goldenen Tönen erleuchtet. Die Szene vermittelt ein Gefühl von Einsamkeit und Nachdenklichkeit.

Spoiler

  • Ja, unsere Knochen und Psyche können sich gegenseitig beeinflussen.
  • Ältere Menschen mit Osteoporose haben ein höheres Risiko für Depressionen.
  • Stress und Depressionen können die Knochenbildung hemmen und den Knochenabbau beschleunigen.

Wenn die Frage aufkommt, wie Osteoporose entsteht, lautet die übliche Antwort meist: Mit den Jahren nimmt die Knochensubstanz ab, die Knochendichte sinkt und die Knochen werden porös, was das Risiko für Brüche erhöht – insbesondere bei Frauen. Was jedoch häufig unerwähnt bleibt, ist die durchaus relevante Wechselbeziehung zwischen unserem Skelett und unserer mentalen Gesundheit.

Doppelte Last

Krankheiten wie Osteoporose können nicht nur körperlich, sondern auch geistig belasten. Eine im Public Health veröffentlichte Studie zeigt zum Beispiel, dass ältere Menschen mit Osteoporose ein höheres Risiko für Depressionen haben als gesunde Personen. Das macht auch Sinn: Die konstante Sorge um Stürze und Knochenbrüche kann mit Angstzuständen einhergehen und die psychische Belastung weiter verschärfen. Auch der Verlust an Mobilität und Unabhängigkeit nach einem Knochenbruch beeinträchtigt das Selbstwertgefühl und kann zu sozialem Rückzug führen, wie eine amerikanische Studie bestätigt.

Die Macht unserer mentalen Gesundheit über Osteoporose

Umgekehrt kann sich aber die mentale Gesundheit genauso auf die Entstehung und den Verlauf der Osteoporose auswirken. Ein durch Stress, Depressionen oder Angstzustände gestörter Hormonhaushalt kann die Knochenregeneration negativ beeinflussen. Im wissenschaftlichen Journal BONE erschien eine Studie, die nachweist, dass chronischer Stress zu einem erhöhten Cortisolspiegel führt, der die Knochenbildung hemmen und den Knochenabbau fördern kann. Stress und Unwohlsein verschlechtern zudem unseren Schlaf: längere Einschlafzeiten, häufigeres Aufwachen und schlechtere Schlafqualität sind die Folge – all das ist wiederum schlecht für unsere Knochendichte. Eine aktuelle Studie mit 443 älteren Erwachsenen bestätigt: Teilnehmende mit schlechtem Schlaf hatten eine geringere Knochendichte in ihren Armen als jene ohne Schlafprobleme.

Und wer an Depressionen leidet, hat zudem ein um bis zu 50 Prozent erhöhtes Sturzrisiko. Dadurch bewegt man sich weniger oder verliert an Muskelkraft und zieht sich häufiger zurück. Aber gerade Bewegungsmangel ist ein bekannter Risikofaktor für Osteoporose. Und siehe da – plötzlich befindet man sich in einem Teufelskreis: Schlechte mentale Gesundheit führt zu schlechter Knochengesundheit, was wiederum die mentale Gesundheit weiter belastet.

Warum es wichtig ist, beides im Blick zu behalten

Wenn du aktiv auf deine physische und mentale Gesundheit achtest, kannst du deine Lebensqualität steigern und das Risiko für Osteoporose deutlich senken oder die Symptome der Krankheit mildern. Hier sind ein paar Dinge, die du dir merken solltest:

  1. Regelmässige Bewegung: Körperliche Aktivität stärkt nicht nur die Knochen, sondern hebt auch die Stimmung. Aktivitäten wie Gehen, Tanzen oder Yoga sind besonders empfehlenswert, da sie das Gleichgewicht verbessern und das Sturzrisiko verringern.
  2. Ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit Kalzium und Vitamin D unterstützt die Knochengesundheit. Nahrungsmittel wie Milchprodukte, grünes Blattgemüse und fettreicher Fisch sollten regelmässig auf dem Speiseplan stehen.
  3. Mentale Gesundheit fördern: Techniken zur Stressbewältigung wie Meditation, Atemübungen und soziale Aktivitäten können helfen, das Wohlbefinden zu stärken. Es kann auch hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, wenn Ängste oder Depressionen die Oberhand gewinnen.
  4. Medizinische Betreuung: Regelmässige Kontrollen und die Einhaltung ärztlicher Empfehlungen sind unerlässlich. Medikamente zur Stärkung der Knochendichte und zur Schmerzbewältigung können das Leben erheblich verbessern.
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