Wie Rauchen unserem Herzen schadet

Zigarettenkonsum erhöht das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Junger Mann mit Zigarette im Mund auf einem freien Feld - Rauchen Herz

Spoiler

  • Häufiger als die Lunge wird das Herz durch das Rauchen krankhaft beeinträchtigt.
  • Verengte Blutgefässe lassen bei Rauchern das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigen.
  • Herz und Lunge können sich von den Schadstoffen erholen, benötigen aber etwa 15 Jahre dafür.

Der erste Irrtum: Wer an die gesundheitlichen Konsequenzen des Rauchens denkt, assoziiert damit vor allem Krebs. Dabei treten Herz-Kreislauf-Erkrankungen viel häufiger auf: Jährlich sterben etwa 20’000 Menschen in der Schweiz an einer der vielen Gefässerkrankungen. Fast die Hälfte aller durch das Rauchen verursachen Todesfälle betreffen Herz und Kreislauf.

Rauchen greift das Herz an

Der zweite Irrtum: Rauchen beeinträchtigt zwar die Atemwege, vor allem die Lunge. Noch stärker greifen die mit der Zigarette eingeatmeten Fremdstoffe das Herz. Sie verengen die Arterien und beeinträchtigen so die Blutzirkulation. Verengte Gefässwände erhöhen das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung massiv.

Raucher bemerken die Folgen meist zu spät, weiss Dr. Karl Klingler: «Der Patient sucht erst dann einen Arzt auf, wenn er die Auswirkungen des Rauchens spürt oder bereits krank ist. Diese Gefässveränderungen gehen den Symptomen weit voraus.» Der Lungenspezialist weist darauf hin, dass auch Verengungen der Blutgefässe lange Zeit unbemerkt bleiben. «Das heisst aber nicht, dass alles in Ordnung ist.»

Jeder Dritte, der an einer kardiovaskulären Krankheit leidet, ist Raucher. Vor allem der Herzinfarkt, der durch Rauchen begünstigt wird, kostet Leben. Und wer erblich vorbelastet oder gesundheitlich angeschlagen ist, dessen Risiko steigt durch Tabakkonsum noch extremer an: «Wer beispielsweise unter einem hohen Cholesterinwert leidet und raucht, hat ein um ein vierfach höheres Herzinfarktrisiko.»

Nach 15 Jahren erholt sich das Herz vom Rauchen

Die Schadstoffe einer Zigarette setzen sich auch bei Gelegenheitsrauchern im Körper ab. Wer sich das Rauchen abgewöhnt, minimiere all diese Risiken, weiss Klingler: «Das Risiko eines akuten Herzinfarktes sinkt nach zwei Jahren um die Hälfte.»

Die Industrie erkennt die Notwendigkeit des Handels und unterstützt Raucher, die aufhören möchten, mit allerlei Hilfsmitteln wie Nikotinpflaster oder -kaugummis, Apps oder Lutschtabletten. Damit sich der Körper gänzlich erholt, seien mindestens 15 rauchfreie Jahre nötig.

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