«Wenn etwas geleistet werden muss, bin ich dabei.»

Luca Hänni über Musik, Sport und seine Liebe zum Tanzen

Luca Hänni
Du wurdest durch eine Casting-Show bekannt. Was war rückblickend die grösste Herausforderung bei dem Wettbewerb?

Am schwierigsten war es, die ganzen Texte zu lernen und die Lieder einzuüben. Ich hatte sie ja zum Teil noch nie zuvor gesungen. Eine echte Herausforderung war es auch, auf der Bühne zu stehen. Ich habe mich immer gefragt: «Wie komme ich überhaupt rüber? Sehe ich nicht aus wie ein Depp?» Es ist gar nicht so leicht, bei all diesem Druck du selbst zu bleiben.

Seit deinem Sieg hast du eine beeindruckende Karriere hingelegt. Welches sind dabei deine persönlichen Höhepunkte?

Es ist ein bisschen verrückt, dass diese Reise schon fast zehn Jahre andauert. Da gibt es viele tolle Erinnerungen. Ein Höhepunkt war sicher 2017, als ich «Dance, Dance, Dance» gewonnen habe. In dieser Show habe ich meine Liebe zum Tanzen entdeckt, die seitdem mit der Musik ein wichtiger Teil meiner Auftritte ist. Meine Teilnahme beim ESC 2019 war ein sehr krasser Moment. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Leute gefreut haben, dass ich unser Land vertrete, und das hat mich wiederum gefreut.

Wichtig war auch meine Teilnahme bei «Let’s dance», weil ich da meine Partnerin und noch mal eine ganz andere Art zu tanzen kennengelernt habe.

Woher kommt die Begeisterung zum Tanzen?

Es ist für mich wie Musik eine tolle Art, sich mitzuteilen. Im Tanzen kann ich jedes Gefühl ausdrücken.

Im Dezember 2018 erschien mit «Bei mir» deine erste deutschsprachige Single. Was hat dich motiviert, nicht mehr auf Englisch zu singen?

Das hat sich step by step ergeben. In einer Show mit Paola Felix habe ich einen Hit von ihr gesungen. Das fand ich irgendwie ganz cool. Hinterher habe ich mit Helene Fischer zusammen ein Lied gesungen, das ich zuvor frei ins Deutsche übersetzt hatte. So kam ich langsam an das Thema ran.

Funktioniert Songwriting in der Muttersprache anders?

Jede Sprache hat ihre eigene Sprachmelodie und Klangfarbe. Von daher fühlt es sich anders an, im Deutschen Geschichten zu schreiben – und es ist etwas schwieriger. Im Englischen klingen auch banale Wörter gut.

Wie haben deine Fans auf deinen Sprachwechsel reagiert?

Eigentlich ganz gut, doch. Ich habe fast nur Lob bekommen. In Zukunft wird es aber auch mal wieder englische Lieder von mir geben. Ich liebe die Abwechslung und es ist auch interessant für die internationalen Hörer.

Von der Wok-WM bis zum ESC warst du schon in zahlreichen Shows zu sehen. Nach welchen Kriterien entscheidest du, wobei du mitmachst?

Das ist ganz einfach: Ich brauche die Challenge. Das reizt mich. Ich würde allerdings nie etwas Trashiges machen. Aber wenn etwas geleistet werden muss, bin ich dabei. Das macht das Fernsehen für mich interessant.

Im Frühjahr standst du bei «Das grosse Promi-Backen» am Herd. Hast du dabei etwas Neues erfahren?

Da ist meine Fernseh-Gewinnquote ordentlich gesunken. Da war ja nach der dritten Show schon Ende Gelände für mich. Aber da ist mir halt der Biskuitteig an der Form hängengeblieben. Diese Backzeiten auf den Punkt einzuhalten, ist echt ganz schön schwierig.

Was bedeutet Backen für dich privat?

Ich bin eher der herzhafte Typ. Aber grundsätzlich mag ich alles! Ich koche gern und im Sommer ist grillen angesagt: ein schönes Stück Fleisch, das ist schon was. Ich mag auch die italienische Küche: Risotto, Spaghetti Vongole … Raclette ist auch super, aber das geht halt nicht jede Woche.

Du arbeitest auch als Model. Wie hältst du dich körperlich fit?

Oh, ich sollte mal wieder was tun! Ich mag Teamsport nicht so sehr und mache lieber zu Hause ein bisschen. Wenn ich weiss, dass eine Show ansteht – vielleicht sogar noch eine, in der ich das T-Shirt ausziehen soll – hänge ich mich drei Wochen rein. Dann sieht es eine Woche gut aus und dann nicht mehr so. Also ganz gemütlich.

Auf der Bühne musst du doch aber sehr fit sein, um die Shows durchzuziehen. Achtest du während einer Tournee anders auf deine Gesundheit?

Ich versuche grundsätzlich immer, mich fit zu halten, und achte auf meine Ernährung. Bei Tourneen ist es mir dann natürlich sehr wichtig, dass ich auch zwischen den Shows die Choreografien durchtanze, damit dann bei den Shows alles rund läuft.

Männer kümmern sich statistisch gesehen weniger um ihre Gesundheitsvorsorge. Wie sieht das bei dir aus?

Doch, also mir ist die Gesundheitsvorsorge schon sehr wichtig. Wie man ja weiss, werden wir nicht jünger, und ich denke, wenn ich da jetzt schon darauf achte, werde ich später weniger zu «kämpfen» haben.

Die Tour zum aktuellen Album startet nächstes Jahr. Worauf können sich deine Fans ausserdem freuen?

Ich hab noch ein paar Songs in der Schublade, englische und deutsche. Die werden wir nach und nach rausbringen. Mal schauen, wie sie bei den Hörern ankommen.

Vielen Dank für das Gespräch.
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