Wenn die Hüfte zwickt: den Schmerz erfolgreich behandeln

Schmerzen verstehen und behandeln

Spoiler

  • Hüft-Arthrose beginnt oft schon vor dem 50. Lebensjahr.
  • Frauen sind eher betroffen als Männer.
  • Die meisten Operationen sind zwar erfolgreich, sollten jedoch gut überdacht werden.

Unsere Hüften sind grössten Belastungen ausgesetzt: Schon beim langsamen Gehen stemmen sie ein Dreifaches unseres Körpergewichts, bei zügigem Joggen sogar siebenmal mehr. Sportler und Tänzer belasten ihre Hüftgelenke oft übermässig. Doch auch unter normaler Belastung können Probleme auftreten.

Die Hüfte lieber bewegen als behandeln

Hüftgelenke, die nicht von einer kräftigen Muskulatur geschützt werden, sind anfällig für Knorpelschäden und Verletzungen. Training ist also die beste Vorsorge für Hüftprobleme. Und sogar wenn das Gelenk bereits Schaden genommen hat, helfen spezifische Übungen gleich in zweierlei Hinsicht: Erstens fangen starke Muskeln die Belastung ab und reduzieren so den Druck auf das Gelenk. Zweitens produziert die Gelenkhaut bei gleichmässiger Bewegung Gelenkflüssigkeit. Diese schmiert das Gelenk und vermindert die Reibung.

Abnutzung im Gelenk

Bei Hüftschmerzen denken die meisten in erster Linie an Arthrose, also einen degenerativen Abbau des Gelenkknorpels. Und in der Tat ist die Hüftarthrose ein häufiges Krankheitsbild. Oft beginnt der arthrotische Gelenkverschleiss schon vor dem 50. Lebensjahr. Frauen neigen eher zu einer Hüftarthrose als Männer.

Der Gelenkknorpel bei Frauen ist weniger belastbar als der bei Männern und kann in der Menopause von einem beschleunigten Abbau betroffen sein. Erste Symptome sind morgendliche Steifigkeit, Anlaufschmerzen und Ermüdungsschmerzen nach längerem Gehen.

Künstliche Hüfte

Immer mehr Menschen mit einer Hüftarthrose lassen sich eine Prothese einsetzen. Im Jahr 2017 wurden schweizweit über 307 künstliche Hüftgelenke pro 100 000 Einwohner eingesetzt – damit steht die Schweiz weltweit auf Platz zwei hinter Deutschland. Bei starken Einschränkungen und Schmerzen und wenn die konservative Behandlung nicht helfen konnte, ist die Operation eine sinnvolle Option: Die Erfolgsquote ist in der Regel hoch und der Grossteil der Patienten ist mit dem Resultat zufrieden.

Dennoch sollte der Entscheid für die Operation nicht leichtfertig getroffen werden: Wie jeder Eingriff birgt auch diese Operation Risiken wie Infektionen und Blutverlust. Ganz grundsätzlich gilt: Erst wenn konservative Behandlungsmethoden ausgeschöpft sind, sollte eine Operation in Betracht gezogen werden. In vielen Fällen reicht eine Kombination aus Physiotherapie und leichten Schmerzmitteln oder Cortison aus.

Wann zum Arzt?

Betroffene sollten ihren Hausarzt aufsuchen, wenn Hüftschmerzen ihren Alltag einschränken und bewährte Hausmittel nicht helfen. Warnsignale in Zusammenhang mit Hüftschmerzen sind Fieber, ein allgemeines Mattigkeitsgefühl oder Herzklopfen. Treten diese Symptome auf, empfiehlt sich ein sofortiger Arztbesuch.

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