Spoiler
- Sind die Augen entzündet, wurde in den meisten Fällen die Infektion durch Viren, Bakterien oder Umwelteinflüsse verursacht.
- Bei Schmerzen oder anhaltenden Beschwerden sollte zur Sicherheit immer ein Augenarzt aufgesucht werden.
- Augentropfen helfen, das Auge zu befeuchten, und sie fördern den Heilungsprozess.
Bindehautentzündung
Die häufigste Entzündung am Auge wird durch Viren, Bakterien oder Umwelteinflüsse wie Zugluft oder Bildschirmarbeit ausgelöst. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache: Gegen Viren gibt es keine wirksamen Medikamente. Die Infektion heilt in der Regel jedoch nach ein paar Tagen von selbst aus. Sind Bakterien die Auslöser, helfen Antibiotika, den Heilungsprozess zu beschleunigen», so Samuel Frey. Kühle Auflagen sowie Augentropfen in Einzeldosen und ohne Konservierungsmittel lindern die Beschwerden.
Erste Hilfe nicht nur für entzündete Augen
Für ein schnelles Abschwellen kann Schwarztee benutzt werden. Diesen etwa eine Minute ziehen lassen. Sobald er lauwarm ist, können Wattepads darin eingetaucht werden und dann sanft auf das geschlossene Auge gedrückt werden. So verharrt man etwa für 10 Minuten.
Hornhautentzündung
Schuld an dieser Infektion sind in den meisten Fällen Bakterien, die über nicht korrekt gereinigte Kontaktlinsen in das Auge gelangen. Personen mit einem geschwächten Immunsystem sind häufig betroffen. «Eine Hornhautentzündung kann sehr schmerzhaft sein und tritt oft gemeinsam mit einer Bindehautentzündung auf», weiss der Apotheker. Unbehandelt können die Erreger in tiefere Schichten eindringen – mit schwerwiegenden Folgen. Schmerzende Augen, die entzündet scheinen, sollten deshalb immer vom Augenarzt untersucht werden.
Lidrandentzündung
Sind die Drüsen, die den schützenden Tränenfilm produzieren, verstopft, trocknet das Auge aus und fängt an zu brennen. «Rosazea oder Neurodermitis begünstigen die Entzündung, aber auch die Veranlagung spielt eine Rolle», so Samuel Frey. Eine gründliche Lidrandpflege befreit die Drüsen. Dafür feucht-warme Wattepads über die Augen legen, um das Sekret zu verflüssigen. Anschliessend sanft ausmassieren: bei geschlossenem Auge über das Ober- und Unterlid in Richtung Lidspalt streichen. Danach kann das ausgetretene Sekret mit einem Wattestäbchen entfernt werden. Bis sich der natürliche Tränenfilm wieder aufgebaut hat, helfen Tropfen bei der Befeuchtung des Auges. Personen mit ständigen Lidrandentzündungen empfiehlt Samuel Frey eine konsequente Lidrandhygiene, damit die Poren gar nicht erst verstopfen.
Hilfe aus der Natur
Ist man auf der Suche nach Linderung, so hilft der Augentrost, auch bekannt als Euphrasia. Schon seit Jahrhunderten wird diese Pflanze als Heilmittel für Bindehautentzündungen benutzt. Dabei werden die Blätter und der Stängel zerkleinert und später zu einem flüssigen Extrakt verarbeitet. Die entzündungshemmende Wirkung auf das Auge wird durch das enthaltene Aucubin ausgelöst. Auch die Ringelblume (Calendula) gilt als geeignete Heilpflanzen gegen Bindehautentzündungen. Sie wirkt bei Reizungen oder Entzündungen vor allem abschwellend und reizlindernd. In Form von Tropfen, Tees oder Spülungen wirkt sie entzündungshemmend. Kamille kann hingegen das Auge reizen und allergische Reaktionen auslösen.