Britische Forscher haben untersucht, ob ältere Patienten mit Bluthochdruck übermedikamentiert sind. Im Alter lässt sich der Blutdruck oft nicht mehr nur mit einem Wirkstoff effektiv senken. Die Präparate verursachen allerdings häufig starke Nebenwirkungen.
Die Wissenschaftler vom Duke University Medical Center in Durham setzten bei 282 über 80-Jährigen ein Medikament ab. Das Ergebnis ist zwiespältig: Einerseits konnte bei zwei Dritteln der Blutdruck auf einem akzeptablen Wert gehalten werden. Andererseits verschlechterte sich die Verträglichkeit der weiterhin eingenommenen Medikamente im Vergleich zur Kontrollgruppe. Aus diesem Grund kommt die britische Studie zu dem Fazit, dass der Verzicht auf einzelne Blutdrucksenker nicht empfehlenswert ist.
Bluthochdruck ist ein sehr verbreitetes Leiden. In der Schweiz hat etwa jeder vierte Erwachsene einen zu hohen Blutdruck, unter den über 70-Jährigen ist es sogar mehr als jeder zweite. Weil sie oft keine Beschwerden verursacht, weiss jeder dritte Betroffene nicht von seiner Krankheit. Langfristig schädigt Bluthochdruck aber die Gefässe und erhöht das Risiko für Arteriosklerose und Herzinfarkte um bis das Zehnfache.