Was tun bei Übergewicht und Adipositas?

Zwei Methoden, um überflüssige Pfunde zu verlieren

Körperwaage

Spoiler

  • Übergewicht hat viele Ursachen wie Bewegungsmangel, übermässige Nahrungszufuhr oder eine genetische Veranlagung.
  • Ein zu grosses Körpergewicht erhöht das Risiko für zahlreiche Erkrankungen und Organschädigungen.
  • Durch eine Änderung der Lebensweise oder einen operativen Eingriff kann Übergewicht reduziert werden.

Die Gründe für Übergewicht sind vielfältig: Eine grosse Rolle spielt die genetische Disposition, ebenso Bewegungsmangel und zu viel Nahrung. «Nahrungsqualität, Bildungsniveau, sozialer Status und Migrationshintergrund wie auch prozessierte Nahrung und Pestizide in der Umwelt können über eine verminderte Darmbakterienvielfalt und Plastik in der Umwelt über Hormonveränderungen auf das Gewicht Einfluss haben», erklärt Dr. Susanne Maurer, Ärztin und Leiterin des Zentrums für Adipositas- und Stoffwechselmedizin «Adimed». Normal- und Übergewicht werden nach dem Body Mass Index (BMI) berechnet.

Prävention und Folgeerkrankungen

«Einer genetischen Disposition und Umweltfaktoren – sie regulieren sich gegenseitig – kann man nicht viel entgegensetzen, unser Wertesystem müsste sich ändern, damit Prävention greifen kann», so Dr. Maurer. Bislang hätten alle Präventionsmassnahmen bei Adipositas versagt. «Das Einzige, das nachweislich hilft, ist die Einstellung der Mütter zum Essen.» Heisst im Klartext: Nur wenn die Frauen die Ernährung in der Familie verändern, haben die Kinder eine Chance, Übergewicht zu reduzieren oder zu vermeiden.
Wer übergewichtig ist, hat oft Stoffwechselprobleme, psychische Probleme, Diabetes und Herz-Kreislaufprobleme mit erhöhtem Risiko für Herzinfarkt. Beeinflussbar sind diese durch Bewegung, teilweise durch Abnehmen. Immerhin: Der Blutdruck sinkt bei der Gewichtsabnahme.

Therapien: So reduzierst du Übergewicht

Die Fachärztin unterscheidet bei den Therapien zur Behandlung von Übergewicht und Adipositas zwei Methoden: die konservative und die operative. Bei ersterer steht eine Gewichtsabnahme durch Ernährungsumstellung, Bewegungstherapie und Motivationspsychologie an. Medikamente unterstützen den Prozess. Durch einen operativen Eingriff kann ein Magenbypass oder ein Schlauchmagen eingerichtet werden. Aber: Ohne Verhaltensänderung und Bewegung ist auch die chirurgische Therapie deutlich weniger erfolgreich. «Wer sich behandeln lassen möchte, sollte motiviert sein, etwas in seinem Leben anders machen zu wollen», meint Dr. Maurer.

Der Body-Mass-Index (BMI)

Die Einteilung nach «Gewichtsklassen» wird nach dem Body Mass Index (BMI) vorgenommen.

Dieser wird wie folgt berechnet: Körpergewicht (in Kilogramm) geteilt durch Körperlänge (in Meter) im Quadrat.

  • Untergewicht: weniger als 18.5
  • Normalgewicht: 18.5–24.9
  • Übergewicht: 25–29.9
  • starkes Übergewicht (Adipositas Grad I): 30–34.9
  • Adipositas Grad II: 35–39.9
  • Adipositas Grad III: 40 oder mehr

Achtung: Der BMI ist ein Richtwert, der Körpergrösse und -gewicht in Relation zueinander setzt. Er gibt keinen Aufschluss über den Anteil an Körperfett am Gesamtgewicht.

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