Spoiler
- Egal, ob im Gesicht, am Fuss oder an den Genitalien: Alle Warzen werden vom humanen Papillomvirus (HPV) ausgelöst. Einzige Ausnahme: die von Pockenviren verursachten Dellwarzen.
- Warzen sind meist gesundheitlich unbedenklich, können aber zu Komplikationen führen.
- Die verhornten Wucherungen lassen sich vielfach entfernen. Vorsorglich sollte eine Übertragung der Viren durch Schmierinfektion vermieden werden.
Bei Warzen handelt es sich um durch Viren ausgelöste, verhornte Wucherungen, die nach einer Inkubationszeit von meist nur wenigen Wochen in unterschiedlicher Ausprägung an ganz verschiedenen Körperstellen auftreten können: Während die eher höckerige Vulgäre Warze, die zugleich am häufigsten vorkommt, ebenso wie die relativ unauffällige Plane Warze besonders Gesicht und Hände befällt, findet sich die Plantare Warze mosaikförmig oder als Dorn in tiefere Hautschichten hineinreichend an der Fusssohle.
All diese Warzenformen werden wie die sich im Genitalbereich herausbildende Feigwarze von HPV ausgelöst. Einzig die Dellwarze, die bei Kindern im Gesicht, an Hals, Armen, Beinen und an den Achseln, bei Erwachsenen hingegen eher an den Genitalien auftritt, wird von einem Pockenvirus hervorgerufen. All diese Warzen sind ansteckend. Nur die Alterswarze, von der Menschen in der zweiten Lebenshälfte betroffen sein können, ist nicht übertragbar. Dennoch sollte auch hier der Arzt aufgesucht werden, um andere Erkrankungen wie Hautkrebs auszuschliessen.
Warzen: gutartig, aber störend
Vulgäre und Plane Warzen kommen vor allem bei Kindern vor, da deren Immunsystem oftmals noch zu keiner spezifischen Abwehrreaktion in der Lage ist. Auch Dellwarzen treten eher bei Kindern auf, vermehrt bei jenen, deren Haut trocken oder durch Neurodermitis strapaziert ist. Doch auch Erwachsene sind vor einer HPV-Infektion keinesfalls gefeit: Allein mit dem genitalen Virustyp stecken sich etwa 80 Prozent der sexuell aktiven Bevölkerung im Laufe ihres Lebens an.
Zwar sind Warzen gutartige Hauttumore, die oft keine Schmerzen verursachen und nicht selten von allein wieder verschwinden. Dennoch können unter die Nagelplatte eingewachsene, tief in den Fuss eingedrungene oder wundgeriebene Warzen derart gesundheitsbeeinträchtigend sein, dass sie behandelt werden müssen. Hinzu kommt die erhebliche ästhetische Belastung durch eine Warze beispielsweise im Gesicht oder an den Fingern.
Warzen können auf vielerlei Art selbst behandelt werden. Neben ätzenden, die Verhornung lösenden oder das Zellwachstum störenden Cremes und Tinkturen kommen säurehaltige Pflaster und diverse natürliche Hausmittel zur Anwendung. Auch lassen sich Warzen mittels Vereisung entfernen, wobei hier wie da darauf geachtet werden sollte, dass umliegende Hautpartien nicht belastet werden. Tiefere oder innere Warzen können von einem Arzt chirurgisch oder durch eine Lasertherapie beseitigt werden.
Vorbeugung ist vielfach möglich
Grundsätzlich gilt es jedoch, vorbeugend zu wirken. So sollte der direkte Kontakt mit Warzen vermieden, aber auch die verbreiteten Übertragungswege unterbrochen werden: Da HP-Viren über Schmierinfektion übertragen werden, sollten etwa Schwimmbäder, Jugendherbergsduschen und Saunen, aber auch Hotelzimmer und Fitnessclubs nie barfuss betreten werden. Auch über Kleidungsstücke, Handtücher und Waschlappen können Viren übertragen werden, weshalb diese nicht geteilt und wenigstens bei 60 Grad gewaschen werden sollten. Gegen Feigwarzen schützen Kondome, dazu kann eine Infektion speziell mit dieser Warzenform durch eine HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs vermieden werden.
Doch nicht nur durch einen bewussten Umgang mit Betroffenen und einem aufmerksamen Verhalten an möglichen Risikobereichen kann eine Infektion mit dem HP-Virus vermieden werden. Indem Hände und Füsse beispielsweise durch gründliches Abreiben der Finger- und Zehenzwischenräume nach dem Baden oder das Tragen von atmungsaktivem Schuhwerk trocken gehalten werden, stellt die eigene Haut eine weniger anfällige Angriffsfläche dar. Ebenso gilt es, trockene und strapazierte Hände zu pflegen.
Daneben gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das Immunsystem vorsorglich zu stärken. Hierbei können beispielsweise eine gesunde Ernährung, der Verzicht auf Zigarettenkonsum, aber auch Akupunktur und Kneippsche Güsse die körpereigenen Abwehrkräfte stimulieren und prophylaktisch wirken.