Verhütungsmethoden im Überblick: was wie funktioniert

Von der Pille über die Spirale bis hin zum Computer

Spoiler

  • Die Sicherheit von Verhütungsmethoden gibt der Pearl-Index an, der aufführt, wie viele von 100 Frauen, die diese Methode benutzt haben, innerhalb eines Jahres schwanger geworden sind.
  • Hormonelle Verhütungsmethoden bestehen aus Östrogen und/oder Gestagen. Sie können als Mikropille, Minipille oder Hormonring genutzt werden.
  • Die Spirale, das Diaphragma und der Verhütungscomputer (auch als App) sind hormonfreie Verhütungsmittel. Kondome schützen zudem vor Geschlechtskrankheiten.

Der Massstab für alle Verhütungsmethoden ist der «Pearl Index»: Ein statistischer Wert, der angibt, wie viele von 100 Frauen, die ein Jahr lang dasselbe Verhütungsmittel verwendet hatten, in dieser Zeit schwanger geworden sind. Ein niedriger Wert bedeutet daher hohe Sicherheit.

Hormonbasierte Verhütungsmethoden

Die beliebteste und äusserst sichere Verhütungsmethode ist die sogenannte Mikropille – ein niedrig dosiertes Kombinationspräparat aus Östrogen und Gestagen. Frauen, die in ihrer Familie ein erhöhtes Thrombose-Risiko haben, rauchen oder Übergewicht haben, dürfen die östrogenhaltige Pille jedoch nicht verwenden. Für diese Frauen eignet sich die Minipille, die ausschliesslich niedrig dosierte Gestagene enthält.

Frauen, die eine zuverlässige Einnahme der Pille nicht garantieren können, haben beispielsweise mit dem Verhütungsring eine gute Alternative. Der Kunststoffring inklusive Östrogen und Gestagenen wird in die Scheide eingeführt und verbleibt dort 21 Tage. Auch die Hormonspirale – sie enthält wie die Minipille ausschliesslich Gestagene – ist eine sichere Verhütungsmethode. Sie wird von einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen in die Gebärmutter eingesetzt und kann dort drei beziehungsweise fünf Jahre lang verbleiben.

Hormonfreie Verhütungsmethoden

Wer keine hormonellen Verhütungsmethoden einnehmen darf oder möchte, kann beispielsweise mit einer Kupferspirale oder Kupferkette verhüten, die in die Gebärmutter eingebracht wird. Das Diaphragma, eine weiche Gummimembran, wird für jede Frau individuell angepasst und inklusive einer samenabtötenden Creme vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt.

Frauen, die ein gutes Körperbewusstsein haben, diszipliniert sind und ein regelmässiges Leben führen, können sich für einen Verhütungscomputer entscheiden. Dabei werden anhand täglicher Temperaturmessungen bzw. der Bestimmung des Hormonspiegels im Urin die fruchtbaren Tage ausgerechnet.

Sexuell übertragbare Krankheiten

Anders als die meisten Verhütungsmethoden schützen Kondome nicht nur vor einer ungewollten Schwangerschaft, sondern auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten und sollten unbedingt bei neuen bzw. häufig wechselnden Partnern verwendet werden.

Jede Frau hat unterschiedliche körperliche Voraussetzungen und Ansprüche an ihre Empfängnisverhütung. Daher kann die individuell optimale Verhütungsmethode nur in einem ausführlichen Gespräch mit einem Gynäkologen abgeklärt werden.

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