Uveitis: schwere Entzündung der Augen

Krankes Auge in einem kranken Körper

Auge Spiegelung Stadt

Spoiler

  • Eine Uveitis bezeichnet verschiedene Entzündungen des inneren Auges.
  • Ursachen können ein Infekt oder andere Erkrankungen wie Rheuma sein.
  • Symptome wie Rötungen, Sehstörungen, Kopf- und Bewegungsscherzen sind ein Indiz für eine Uveitis.
  • Die Entzündung bleibt selten unentdeckt und sollte immer behandelt werden.

«Bei allen schweren Entzündungen des mittleren bis hinteren Augengewebes handelt es sich um eine Uveitis», fasst der Augenarzt Dr. med. Dietmar Thumm das Krankheitsbild kurz zusammen. Die Entzündung kann alle Teile des Auges einzeln oder gemeinsam erfassen: von der Regenbogenhaut über den Strahlenkörper bis zur Netzhaut. Damit unterscheidet sie sich von der Bindehaut- und der Hornhautentzündung, die nur die vorderen Bereiche des Auges betreffen.

Uveitis macht zahlreiche Beschwerden – nicht nur am Auge

Die Medizin unterscheiden in verschiedene Formen von Uveitis, je nachdem, welche Teile des Auges entzündet sind, und abhängig davon, ob ein Infekt oder eine andere Erkrankung die Entzündung des Auges verursacht. «Eine Uveitis äussert sich sehr unterschiedlich, manchmal auch nur diffus. Die Symptome reichen von leichten Entzündungen oder Rötungen der Augen, über grosse Lichtempfindlichkeit bis hin zu starken Kopfschmerzen beim Lesen, Schmerzen beim Bewegen der Augen sowie Sehstörungen», schildert Dr. Thumm die Beschwerden.

Bis auf wenige Ausnahmen macht sich die Entzündung der Augen immer bemerkbar. «Das Risiko, dass eine Uveitis unerkannt bleibt, ist klein», so der Spezialist. Er empfiehlt: «Wenn sich Ihre Augenbeschwerden nach drei Tagen nicht bessern, dann sollten Sie eine Augenärztin oder einen Augenarzt aufsuchen.» Eine nicht behandelte Uveitis kann die Augen nachhaltig und schwer schädigen.

Die Therapie hängt vom Auslöser ab

Für die Augenärzte ist es nicht immer einfach, den Auslöser der Augenerkrankung zu finden. Dr. Thumm erklärt: «Das Auge ist in den ganzen Körper eingebunden. Eine Uveitis ist häufig ein Zeichen dafür, dass der Körper mit einem Entzündungsherd kämpft, der als Nebenerscheinung zusätzlich an anderen Organen, wie beispielsweise eben dem Auge, zu Entzündungen führt.»

Neben der eigentlichen Untersuchung der Augen, so der Uveitis-Spezialist, sei für die Diagnose deshalb die sorgfältige Befragung der Patienten auch über den allgemeinen körperlichen Zustand entscheidend. Dr. Thumm erläutert: «Je nach Befund der Augen frage ich meine Patienten beispielsweise, ob Sie Beschwerden am Rücken oder mit dem Atmen haben und leite unter Umständen weitere Abklärungen durch Hausärzte oder Spezialisten ein. Es kommt vor, dass erst aufgrund der augenärztlichen Untersuchung eine nicht erkannte Erkrankung diagnostiziert wird. In jedem Fall ist es wichtig, den Auslöser einer Uveitis zu finden, denn nach ihm richtet sich die Therapie.»

Uveitis und Rheuma

Wenn ein Infekt die Uveitis verursacht, so spricht man von einer infektiösen Uveitis. Als entzündungsauslösende Keime kommen Bakterien, Viren oder Pilze in Frage. Als Therapie verschreiben die Augenärzte Medikamente, die die Keime bekämpfen sollen, was nach Aussage von Dr. Thumm gerade bei Viren nicht immer einfach ist.
Häufig fehlt jedoch ein Infekt und der Entzündung der Augen geht eine chronische, systemische Erkrankung wie Rheuma, Sarkoidose oder Psoriasis voraus. Hier ist das entzündliche Augenleiden eine Begleiterkrankung und wird über die Behandlung der Grunderkrankung therapiert. Handelt es sich bei dieser beispielsweise um eine rheumatische Erkrankung, so arbeiten Augenärzte und Rheumatologen für die Therapie zusammen.
Aufgrund der Komplexität der Uveitis reichen Augenärzte ihre Patienten manchmal an Augenärzte oder Augenkliniken weiter, die auf Uveitis spezialisiert sind. Dr. Thumm hält abschliessend fest: «Eine Uveitis fordert die Augenärzte heraus.»

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