Ungesundes Essen schädigt das Immunsystem schneller als gedacht

Essen Immunsystem: junge Frau im Sitzen hält ein grosses Eis

Das internationale Forschungsteam berichtet, dass bereits eine kurzfristige Umstellung von einer gesunden Kost auf fettreiches und ballaststoffarmes Essen das Immunsystem schwächt und das Risiko für Infektionen erhöht. Die Untersuchung wurde zuerst an Mäusen durchgeführt. Die Tiere wurden in 3-Tage-Intervallen abwechselnd mit normalem Futter und energiereichem, aber ballaststoffarmem Futter gefüttert. Die Autoren schreiben, dass bereits die erste Essensumstellung zu einer Schwächung des Immunsystems führte und die Mäuse anfälliger waren für Infektionen mit Salmonellen und Listerien.

Festtagsessen schlecht fürs Immunsystem

Zu einem ähnlichen Ergebnis führte die anschliessend durchgeführte Studie an Menschen. Die Probanden ernährten sich fünf Tage lang ballaststoffreich und wechselten anschliessend für weitere fünf Tage auf eine fettreiche, aber ballaststoffarme Kost. Dabei zeigte sich, dass sich die ungesunde Ernährung umgehend auf die Zusammensetzung des Mikrobioms auswirkte. Ballaststoffe dienen den «guten» Bakterien im Darm unter anderem als Futter. Werden sie nicht ausreichend genährt, sterben sie ab. Durch die verringerte Anzahl an Bakterien im Darm können essenzielle Nährstoffe aus der Nahrung nicht mehr ausreichend aufgenommen werden. Ausserdem fanden die Forscher heraus, dass die ungesunde Ernährung auch Bakterien in Mitleidenschaft zog, die kurzkettige Fettsäuren produzieren. Ohne diese Fettsäuren können die sogenannten T-Zellen, die für die Funktion des Immunsystems enorm wichtig sind, nicht mehr richtig arbeiten.

Änderungen rückgängig machen

Die positive Nachricht: Die Auswirkungen des Festtagsessens auf das Immunsystem waren nur vorübergehend. Sobald die Probanden wieder auf eine ausgewogene Ernährung umstellten, erholten sich die Abwehrkräfte wieder.

«Die Studie zeigt, wie schnell und tiefgreifend sich tägliche Ernährungsentscheidungen auf die Gesundheit auswirken», schreiben die Studienautoren. Sie spekulieren ausserdem, dass eine geeignete Ernährung die Wirksamkeit von Impfstoffen und Immuntherapien verbessern könnte.

Essen fürs Immunsystem

Das richtige Essen kann das Immunsystem schwächen – oder stärken. Das sind die wichtigsten Nährstoffe und ihre Quellen:

  • Vitamin A: in Eiern, Milchprodukten, Leber, Aprikosen, roter Peperoni, Karotten, Spinat
  • Vitamin B6: in Vollkornprodukten, Broccoli, Pistazien, Lachs, Thunfisch, Fleisch
  • Vitamin B12: in Milchprodukten, Eiern, Fleisch
  • Vitamin C: in Kohl, Kiwi, Beeren, Zitrusfrüchten
  • Vitamin D: durch Sonneneinstrahlung
  • Vitamin E: in Pflanzenölen, Mandeln, Haselnüssen
  • Folat: in Leber, grünem Blattgemüse (etwa Nüsslisalat, Rosenkohl, Spinat), Sojaprodukten
  • Zink: in Haferflocken, Roggenkeimen, Weizenkeimen, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Samen, Kerne, Nüsse, Rindfleisch, Leber
  • Nahrungsfasern: in Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, Früchten, Gemüse
  • Proteine: in Milchprodukten, Eiern, Hülsenfrüchten, Tofu, Fleisch, Fisch

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