Umweltbewusst gegen das Artensterben

Wildblumenwiese

Fünf grosse Artensterben hat es in den letzten 540 Millionen Jahren gegeben – und laut Forschern befinden wir uns aktuell im sechsten. Der Zustand der weltweiten Ökosysteme verschlechtert sich jedoch schneller als jemals zuvor. Das besagt der kürzlich veröffentlichte Uno-Bericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES). Nach 14 Jahren ist der Rat Anfang Mai 2019 erstmals wieder zur Situation der Artenvielfalt zusammenkam.

Etwa eine Million Tierarten stehen in den kommenden Jahren vor dem Aussterben. Zum Vergleich: Weltweit gibt es zwischen fünf und zehn Millionen verschiedene Arten. Besonders bedroht sind Insekten und Vögel.

Die Experten sehen die Hauptursachen des aktuellen Massensterbens im Umgang des Menschen mit der Natur: Die Folgen der Klimaerwärmung, kurzsichtige Landnutzung und die Verschmutzung der Weltmeere schränken den Lebensraum der Tiere und Pflanzen stark ein. Bisherige Massnahmen zum Umweltschutz greifen noch zu wenig. Von 20 vereinbarten Zielen am Uno-Erdgipfel 2010 wurden bislang nur vier umgesetzt. Der IPBES fordert deshalb internationale Zusammenarbeit von Wirtschaft, Politik und Bevölkerung.

Mit einem grundlegenden Umweltbewusstsein und kleinen Massnahmen kannst du schon viel ausrichten. Vier Tipps für dich:

Anpflanzen und einladen. Mit Insektenhotels, Balkonpflanzen, Bäumen, Sträuchern, Laubhügeln und etwas Wildwuchs bietest du Tieren Schutz und Nahrungsquellen.

Du hast einen eigenen Gemüsegarten? Achte auf die richtige Fruchtfolge: Die Sorten ziehen unterschiedliche Nährstoffe aus dem Boden. Erhältst du die Abwechslung beim Bepflanzen, hat der Boden Zeit, sich zu regenerieren.

Weniger Konsum. Fleisch, Kleider, Elektroartikel – wir konsumieren vermutlich alle mehr als unbedingt nötig wäre. Knapp 20 Prozent des CO2-Ausstosses wird von der Industrie verursacht. Du tust schon etwas für die Umwelt, wenn du weniger Fleisch isst, mal im Second Hand-Geschäft nach verborgenen Schätzen stöberst oder den Toaster nicht neu kaufst, sondern reparieren lässt.

Bahn und Fahrrad. Die Transportbranche liegt mit 23 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoss noch vor der Industrie. Das ist schon ein guter Grund, öfter mal den Zug oder das Rad zur Arbeit zu nehmen. Hinzu kommt, dass der Ausbau der Strassen in den Lebensraum von Tieren und Pflanzen eingreift.

Grünes Vermögen. Mehr als die Hälfte der allgemeinen Wirtschaftsgelder kommen aus den privaten Anlagen der Bevölkerung. Und immer mehr Menschen achten beim Kauf von Aktien darauf, dass das Unternehmen umweltbewusst, nachhaltig oder tierfreundlich agiert. Es gibt inzwischen Anbieter, die dir passende Unternehmen raussuchen. Das erhöht den Reiz bei Unternehmen, sich entsprechend einzusetzen.

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