Trockene Augen: Behandlung mit künstlichen Tränen hilft

Eine Benetzungsstörung kann in milden Fällen eigenständig behandelt werden

Trockene Augen Behandlung: Schnecke

Spoiler

  • Trockene Augen werden u. a. von Umweltfaktoren, Alter, Geschlecht und Erkrankungen verursacht.
  • Sie machen sich durch Fremdkörpergefühl, Brennen, Jucken, Rötung der Augen oder vermehrten Tränenfluss bemerkbar.
  • In milden Fällen hilft bei trockenen Augen eine Behandlung mit Benetzungstropfen (künstlichen Tränen) aus der Apotheke.
  • Bei andauernden oder schweren Symptomen sollte der Augenarzt aufgesucht werden.

Unsere Augen werden durch den Tränenfilm geschützt. Ist die Tränenproduktion zu gering oder die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit mangelhaft, reisst der Tränenfilm auf, Horn- und Bindehaut trocknen aus und die Augenoberfläche wird gereizt. Als Folge spüren wir in den Augen ein Jucken, Brennen oder ein Gefühl wie Sand in den Augen und oftmals tränen die Augen scheinbar ohne Grund. Hier können künstliche Tränen helfen.

Alltag, Alter und Geschlecht spielen eine Rolle

Klimaanlagen, Bildschirmarbeit, Ozon oder Rauch sind Umweltfaktoren, die trockene Augen begünstigen. Ohne Behandlung wird das im Alltag schnell unangenehm. Neben diesen äusseren Faktoren beeinflussen auch das Alter und das Geschlecht den Zustand der Augen: «Ab dem fünfzigsten Altersjahr und hier insbesondere unter den Frauen nehmen trockene Augen markant zu», erklärt Dr. Melanie Eberle.

Zahlreichen Ursachen für trockene Augen können wir nicht ausweichen und in vielen Fällen spielt auch der Beruf eine wichtige Rolle, beispielsweise bei Büroarbeiten, denn lange Arbeit vor dem Bildschirm kann die Augen austrocknen.

Aber auch während unserer Freizeit starren wir häufig auf Smartphone, Tablet oder Fernseher und unsere Kinder tun es uns nach. «Als einfache Massnahme», so die Augenärztin aus Emmenbrücke, «könnte man einfach weniger Zeit vor dem Bildschirm verbringen oder regelmässig einen Mittagsschlaf halten. Bei letzterem haben die Augen eine normale Umgebung und werden mit Feuchtigkeit versorgt.»

Daneben hat sie folgende Tipps, um die Reizungen möglichst gering zu halten oder den Körper darin zu unterstützen, diese zu verarbeiten: «Unterbrechen Sie regelmässig das Starren auf den Bildschirm, indem Sie den Blick in die Weite richten, oder suchen Sie Ihren Büronachbar persönlich auf, statt ihm eine E-Mail zu schreiben. Befeuchten Sie Ihre Augen, indem Sie regelmässig Blinzeln.» Wenn die Reizungen trotzdem nicht besser werden, können spezielle Tropfen gegen trockene Augen zur Behandlung die Lösung sein.

Trockene Augen: Behandlung durch künstliche Tränen

Um leicht trockene Augen zu behandeln, sind Benetzungstropfen aus der Apotheke oft das Mittel der Wahl: «Es gibt viele verschiedene, nicht verschreibungspflichtige Produkte. Doch es ist nicht einfach, das geeignete Präparat zu finden», weiss die Expertin. Die Palette reicht von klassischen Augentropfen über Naturheilmittel bis zu Hyaluronsäure. Letztere soll insbesondere das Aufreissen des Tränenfilms verhindern. «Die Apotheker können aufgrund der geschilderten Beschwerden feststellen, ob die Patienten trockene Augen haben. Was dem Auge fehlt, die genaue Ursache für die Reizung, können sie hingegen nicht erkennen», stellt Dr. Eberle klar.

Das wichtigste Indiz für das richtige Präparat, so die Fachärztin, sind die Symptome: Bei stark tränenden Augen sollten eher gelhaltige Produkte, also solche mit einer hohen Viskosität, bei Trockenheitsgefühl hingegen flüssige Tropfen angewendet werden. In jedem Fall sollte ein Produkt gewählt werden, das frei von Konservierungsmitteln ist. In der Regel handelt es sich hierbei um Monodosen. Augenärzte können weitere Präparate mit künstlichen Tränen verschreiben. Doch auch diese sind in der Regel nicht krankenkassenpflichtig.

Manchmal sind die Augen auch gereizt, weil die Lidränder aufgrund von Make-up oder Staub verschmutzt sind. Hier kann eine spezielle Lidrandhygiene das Brennen und Jucken verhindern.

Trockene Augen: die Behandlung als Selbstmedikation und ihre Grenzen

Als Folge einer einfachen Benetzungsstörung treten häufig trockene Augen auf. Zur Behandlung verschaffen hier künstliche Tränen sporadisch und situativ Erholung. «Benetzungstropfen können gezielt eingesetzt auch längerfristig angewendet werden. Sie führen auch nicht zu einer Gewöhnung der Augen und wirken sich nicht negativ auf die eigene Tränenfilmproduktion aus», beruhigt Dr. Eberle. Benetzungstropfen bekämpfen allerdings immer nur die Symptome, indem sie die Augenoberfläche vor allem spülen und auffrischen.

In einigen Fällen stehen hinter trockenen Augen andere Ursachen, beispielsweise eine andere Erkrankung, oder die Augen sind so trocken, dass sie unbehandelt chronisch entzündet sind oder geschädigt werden können. «Wenn die Augen nach zwei bis drei Wochen noch immer trocken sind, wenn die Symptome immer wieder kommen oder schwer wiegen, dann sollte ein Augenarzt aufgesucht werden», so der dringende Rat der Ophthalmologin. Nur Augenärzte können die genaue Ursache für trockene Augen und den Schweregrad feststellen sowie eine geeignete Therapie verschreiben.

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