Elektromagnetische Felder machen Insekten krank. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Ökologen Alain Thill von der Universität Freiburg. Thill analysierte mehrere bereits vorliegende Studien zum Thema. Das Ergebnis: In 72 von 83 Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Insekten durch elektromagnetische Felder beeinträchtigt werden. Konkret waren unter anderem der Orientierungssinn, das Flugverhalten, die Fruchtbarkeit und der Erfolg bei der Nahrungssuche gestört. In den Tests verloren die Insekten nicht nur ihre Reaktionsgeschwindigkeit, wodurch sie Gefahren weniger schnell ausweichen konnten. Die elektromagnetischen Felder scheinen auch das Erbgut der Tiere zu verändern, sodass beispielsweise das Immunsystem fehlaktiviert werden kann.
Thills Studie legt nahe, dass nicht nur – wie bisher vermutet – Pestizide, Klimawandel und Landschaftsversiegelung für das anhaltende Insektensterben verantwortlich sind. Auch Sendemasten und -geräte wie etwa Smartphones könnten den Insekten zusetzen. Und das laut Studienautor Thill auch innerhalb der geltenden Expositionsgrenzwerte.
