Studieren macht krank

Ein leerer Hörsaal.

Jung, gebildet und gesund? Von wegen! Die Studierenden in der Schweiz haben deutlich häufiger Gesundheitsprobleme als ihre nicht-akademischen Altersgenossen: Während sich 94 Prozent aller 20- bis 35-Jährigen als gesund bezeichnen, tun das nur drei Viertel aller Studenten. Etwa jeder fünfte gibt sogar an, dauerhaft krank zu sein. Ganz vorn dabei: chronische Erkrankungen, dazu psychische Probleme.

Was aber macht die Schweizer Studenten krank? In einer neuen Studie des Bundesamts für Statistik wird ein Zusammenhang zwischen Gesundheit und der finanziellen Situation herausgestellt: Jene zehn Prozent, die sich durch ihre (dauerhafte) Krankheit beeinträchtigt fühlen, leiden überdurchschnittlich oft unter einer klammen Kasse. Ausserdem fühlen sie sich sozial nicht ausreichend integriert.

Kurz: Das allgemeine Wohlbefinden ist abhängig von positiven Beziehungen zu Mitmenschen und einem hinlänglichen finanziellen Spielraum. Wer sich hingegen sorgen muss, wirtschaftlich über die Runden zu kommen, und diese Ängste nicht teilen oder durch erfreulichere Erlebnisse im Freundeskreis relativieren kann, der ist anfälliger für gesundheitliche Probleme. Diese Erkenntnisse lassen sich nicht nur auf Studierende beschränken und bestätigen einmal mehr, dass die Volksgesundheit auch eine soziale und wirtschaftliche Herausforderung an die Gesellschaft ist.

Übrigens: Das individuelle Wohlfühlen scheint auch von Bewegung und dem Aufenthalt an der frischen Luft abzuhängen. Laut der Studie gehören Sport-, Landwirtschafts- und Forststudenten zu den subjektiv gesündesten, während sich Wirtschaftsstudenten und vor allem angehende Geisteswissenschaftler deutlich häufiger als krank bezeichneten.

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