Sodbrennen: So lässt es sich behandeln und vorbeugen

Was bei Sodbrennen hilft und wie du es vorbeugst

Zwei Mädchen machen Kaugummiblasen mit Kaugummi

Spoiler

  • Beim Sodbrennen tritt Magensäure in die Speiseröhre und verursacht Schmerzen in der Brust.
  • Sodbrennen ist meist die Folge von zu schweren Mahlzeiten. Bei anhaltenden Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden, da auch eine ernsthafte Krankheit dahinterstecken kann.
  • Mit Kaugummi lässt sich Sodbrennen vorbeugen. Auch kleinere, fettreduzierte Mahlzeiten beugen die Beschwerden vor.

Leichtes Sodbrennen ist ein Gefühl, das die allermeisten Leute kennen. Zum Beispiel nach einer fettigen, üppigen Mahlzeit macht sich im Brustbein ein schmerzhaftes Brennen bemerkbar, das vom Oberbauch bis in den Hals reichen kann. Sodbrennen (Pyrosis) entsteht, wenn saurer Magensaft zurück in die Speiseröhre fliesst (Reflux). Dabei kommt es zuweilen auch zu saurem Aufstossen.

Wer gelegentlich solche Symptome verspüre, müsse sich im Prinzip keine Sorgen machen, meint Prof. Dr. med. Mark Fox. «Am besten hilft nach dem Essen ein Kaugummi. Das Kauen und Schlucken fördert die Speichelproduktion und neutralisiert die Säure», erklärt der Leitende Arzt der Gastroenterologie am St. Claraspital in Basel.

Ersthilfe aus der Küche

Gegen Sodbrennen wirken auch Milch, Joghurt und Präparate mit Bikarbonat (etwa einen Teelöffel Backpulver in Wasser auflösen). Es gibt auch Medikamente aus der Apotheke, die bei gelegentlichem Reflux helfen.

Eine Neigung zu Reflux kann angeboren sein. Daneben sind besonders Schwangere davon betroffen. Meistens ist die Krankheit aber ernährungsbedingt. «Betroffen sind vor allem übergewichtige Patienten, die gern grosse, reichhaltige Mahlzeiten geniessen», weiss Dr. Fox. Betroffene sollten auf fettige, kalorienreiche Mahlzeiten verzichten. Stattdessen empfehlen sich kleinere Mahlzeiten, die über den Tag verteilt eingenommen werden.

Dr. Fox hat einen ganz besonderen Tipp: «Ein süsses Dessert ist besser als ein fettiges. Fett steigert die Sensibilität der Speiseröhre und des Magens deutlich mehr als Zucker.» Zudem sollten Betroffene Alkohol und Nikotin meiden.

Erstbehandlung von Reflux mit Tabletten

Falls das Sodbrennen über mehrere Monate hinweg mehr als dreimal pro Woche auftritt, empfiehlt Dr. Fox, einen Arzt aufzusuchen. Meistens besteht die Erstbehandlung aus Tabletten zur Hemmung der Magensäure: Damit bekommt man die Krankheit sehr oft in den Griff.

Wenn nicht, wird eine Magenspiegelung durchgeführt – vor allem bei Alarmsignalen wie etwa Schluckbeschwerden, Gewichtsverlust oder Hinweise auf Magenblutungen. Die Endoskopie ist nötig, um ein Magengeschwür, eine schwere Speiseröhrenentzündung oder einen Barrett-Ösophagus auszuschliessen (eine Veränderung der Schleimhaut mit geringem Risiko für Speiseröhrenkrebs).

Nur bei einer kleinen Minderheit der Reflux-Patienten ist ein chirurgischer Eingriff nötig: Dabei wird der Magen leicht nach unten gezogen und der Schliessmuskel zwischen der Speiseröhre und dem Magen verstärkt.

Völlegefühl nach üppigem Mahl

Ein üppiges Mahl kann auch ein unangenehmes Völlegefühl, Blähungen oder Übelkeit zur Folge haben. «Diese Beschwerden werden durch Spannungen in den Muskeln der Magenwand und eine erhöhte Sensibilität des Magens ausgelöst», erklärt Dr. Fox. Wird das Völlegefühl zum ständigen Begleiter, kann dies zum Beispiel ein Anzeichen sein für eine Infektion, ein Magengeschwür oder einen Tumor. Halten unerklärliche Verdauungsprobleme länger an, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Treten das Völlegefühl oder der Blähbauch nur gelegentlich auf, gilt dasselbe wie bei Sodbrennen: Die beste Therapie sind kleinere und weniger fettige Mahlzeiten. Säurehemmer und andere Medikamente sind weniger hilfreich als bei Reflux. Beim Alkohol macht Prof. Dr. Mark Fox eine kleine Ausnahme: «Ein wenig Alkohol kann gegen das Völlegefühl oder den Blähbauch helfen, denn Alkohol entspannt den Magen und auch das Gehirn.»

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