So wirst du den Schnupfen wieder los

Wieso der Schnupfen alle Jahre wieder kommt und was gegen ihn hilft

Junge putzt Nase im Bett

Spoiler

  • Beim Schnupfen ist die Nasenschleimhaut entzündet. In der Regel heilt ein Schnupfen innerhalb einer Woche wieder ab.
  • Die Nase hochzuziehen, ist gut für die Gesundheit: Die Keime gelangen in den Magen und werden dort abgetötet.
  • Eine Nasendusche, inhalieren und genug trinken – das hilft, um die Beschwerden eines Schnupfens zu lindern.

Schnupfen ist vor allem eins: lästig. Aber um eine Krankheit handelt es sich dabei nicht. Es ist eine Beschwerde, die ganz verschiedene Ursachen haben kann. Eine Allergie beispielsweise. Oder Reize aus der Atemluft, etwa Schadstoffe wie Feinstaub. Auch Medikamente können die Nase reizen. Die häufigste Ursache des Schnupfens ist allerdings die Erkältung.

So entsteht Schnupfen

An einem normalen Tag produziert der Mensch rund einen Liter Nasensekret. Nur bleibt das unbemerkt, weil der Schleim von winzigen Härchen auf der Nasenschleimhaut in den Rachen befördert wird und dann weiter in den Magen wandert. Das ändert sich, wenn die Flimmerhärchen wegen der ständig laufenden Klimaanlage oder der Kälte draussen nicht mehr so beweglich sind. Dann ist die Nasenschleimhaut anfälliger für Erreger, etwa von Grippe oder Erkältung.

Können diese nicht ausreichend abtransportiert werden, produziert die Nasenschleimhaut zunächst flüssiges Nasensekret, um die Viren auszuschwemmen. Das Resultat: Die Nase läuft. Im späteren Verlauf schwellen die Schleimhäute an, der Schleim wird zäher und die Nase verstopft.

Wohin mit all dem Schleim?

Die Nase hochziehen gilt als schlechte Angewohnheit. Doch das ist gar nicht mal so schlecht: Die meisten Erreger gelangen durch das heftige Einatmen durch die Nase mit dem Sekret in den Rachenraum und werden dann runtergeschluckt. Im Magen werden die Keime von der Magensäure zersetzt.

Wer lieber zum Taschentuch greift, sollte beim Schnauben jeweils ein Nasenloch zuhalten. So können beide Nasenflügel nacheinander richtig entleert werden. Ausserdem wird von zu festem Schnäuzen abgeraten: Ansonsten wird der Schleim in die Nasennebenhöhlen oder ins Mittelohr gepresst, was zu einer Entzündung führen kann. Normalerweise tritt das aber eher selten ein.

Nach dem Schnäuzen sollte das benutzt Papiertaschentuch sogleich in den Mülleimer geworfen werden. Das reduziert das Risiko, Krankheitserreger zu verbreiten und andere anzustecken – Darum ist nach dem Naseputzen auch Händewaschen angesagt.

Den Schnupfen in Schach halten

Über 200 verschiedene Virenarten können Schnupfen auslösen. Durch winzige Mutationen ändern sich die Viren ständig, wogegen die bereits vorhandenen Abwehrstoffe des Immunsystems nur wenig ausrichten können. Bei jeder weiteren Infektion docken die Erreger also problemlos an der Schleimhaut an und lösen immer wieder Schnupfen aus. Deshalb ist es auch so schwierig, einen Impfstoff zu entwickeln, der gegen alle verschiedenen Virenarten und deren Mutationen schützt.

Meist heilt ein Schnupfen nach fünf bis sieben Tagen wieder ab. Folgende Tipps helfen dir, eine verstopfte oder laufende Nase so schnell wie möglich wieder loszuwerden:

  • Genügend Flüssigkeit: Um das Nasensekret zu verflüssigen und damit das Abfliessen zu erleichtern, solltest du viel trinken. Ideal sind heisser Tee oder Wasser.
  • Nasendusche: Wenn du mit lauwarmem Salzwasser die Nase spülst, lindert das die Schwellung und schwemmt die Viren und das Nasensekret aus. Das erleichtert das Atmen.
  • Inhalieren: Der Schleim in der Nase wird gelöst, wenn du heisse Dämpfe mit ätherischen Ölen einatmest. Aufgrund möglicher Nebenwirkungen verwendest du bei Kleinkindern und Säuglingen besser keine ätherischen Öle.

Bist nicht du selbst von Schnupfen betroffen, sondern Menschen in deinem Umfeld, kann es sein, dass Erreger via Tröpfcheninfektion in die Luft gelangen. Dagegen kannst du oft nichts tun. Wenn du aber auf eine gute Handhygiene, einen gesunden Lebensstil und gute Befeuchtung deiner Nasenschleimhäute achtest, kannst du einer Infizierung vorbeugen:

  • Händewaschen: Krankheitserreger bleiben überall hängen – so auch an einer Türklinke oder einer Haltestange im Bus. Darum ist es wichtig, auf eine gute Handhygiene zu achten. Das gilt nicht nur für dich, sondern auch für deine Mitmenschen. Bevor du dir mit deinen Fingern ins Gesicht, an die Nase oder den Mund langst, wasche deine Hände mit lauwarmem Wasser und Seife für mindestens 30 Sekunden.
  • Immunsystem stärken: Ein intaktes Immunsystem wehrt Krankheitserreger besser ab. Damit du gesund bleibst, achte auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse und betreibe Sport.
  • Überheizte Räume vermeiden: Die Nasenschleimhaut trocknet gerade im Winter durch die warme Heizungsluft in Räumen schnell aus und ist anfälliger für eine Infektion mit Schnupfenviren. Lüfte deshalb alle paar Stunden richtig gut durch, damit die Luftfeuchtigkeit im Raum steigen kann.

Verschiedene Arten von Nasensprays

Abschwellende Nasensprays: Diese sorgen dafür, dass wieder frei durchgeatmet werden kann. Der Wirkstoff verengt die Blutgefässe in der Nasenschleimhaut, wodurch die Schleimhäute abschwellen. Allerdings sollten solche Sprays nicht länger als sieben Tage verwendet werden, da sie die Nasenschleimhäute nachhaltig schädigen und den Geruchssinn beeinträchtigen können. Für Kinder gilt ausserdem eine geringere Dosierung als für Erwachsene.

Salzhaltige Nasensprays: Diese sind auf Basis von Kochsalzlösungen und befeuchten und reinigen die angegriffenen Nasenschleimhäute. Der Vorteil: Salzhaltige Nasensprays machen nicht abhängig. Daher eignen sie sich zum Beispiel gut bei chronischem Schnupfen aufgrund einer Allergie. Darüber hinaus können sie auch bei Kindern angewendet werden.

Bindende Nasensprays: Diese sind mit Extrakten von Carragenaan, einem Zellwandstoff der Rotalge, versetzt. Der Wirkstoff lagert sich als Schutzfilm auf der Schleimhaut in Nase und Rachen an, wo er einfallende Viren bindet. So können Erkältungen vorgebeugt und verkürzt werden. Die Wirksamkeit dieser Erregungsbinder wurde vom XV. International Symposium on Respiratory Viral Infections 2013 bestätigt.

Facebook
Email
Twitter
LinkedIn