So lassen sich Stillprobleme gut überwinden

So lässt du Stillprobleme hinter dir

Mutter stillt Baby

Spoiler

  • Das Baby zeigt an, wenn es bereit für das Stillen ist. Deshalb: lieber abwarten statt aufdrängen.
  • Schmerzende Brustwarzen lassen sich vermeiden, indem die Stillposition geändert wird.
  • Um Stillprobleme zu vermeiden, empfiehlt sich schon während der Schwangerschaft ein Stillkurs bei einer erfahrenen Hebamme.

Die Bindung, die zwischen der Mutter und ihrem Kind während des Stillens entsteht, ist mit nichts zu vergleichen. Dieser wichtige erste Schritt ins Leben beginnt direkt nach der Geburt. Die meisten Babys suchen bereits kurz nach dem Erblicken der Welt selbstständig die Brust und wollen essen. Meist geschieht das während der ersten zwei Stunden, wenn das frisch Geborene noch auf dem Bauch oder an der Brust der Mutter liegt. Nicht selten treten dabei Stillprobleme auf.

Stillprobleme? Nur kein Stress

«In diesen ersten Stunden nach der Geburt ist es wichtig, dass die Mutter auf das Bedürfnis des Kindes eingeht», rät Hebamme und Stillberaterin Miriam Wille. «Die meisten, jedoch nicht alle Neugeborenen wollen direkt nach der Geburt gestillt werden. Deshalb ist es wichtig, das Kind nicht aktiv zur Handlung zu drängen, sondern ihm möglichst entspannt die Entscheidung selbst zu überlassen.»

Mit Züngeln, sich die Lippen lecken oder an der eigenen Hand knabbern signalisieren die Kleinen, ob sie fürs Stillen bereit sind. Es kann sein, dass das Kind nach der Geburt keines dieser Zeichen macht. «Viele Babys sind von der Geburt gestresst und deshalb vielleicht noch nicht bereit zu saugen», sagt Miriam Wille. In diesen Fällen ist es wichtig, dem Baby die nötige Zeit zu geben, sich zu erholen oder sich auszuschlafen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollte man es dann einfach erneut versuchen.

Die richtige Stillposition ist entscheidend

Wenn das Stillen klappt, sind unangenehme Nebenerscheinungen nicht auszuschliessen: Eine der häufigsten Unannehmlichkeiten des Stillens sind wunde Brustwarzen. Das kennt auch Miriam Wille aus ihrer Praxis: «Die Brustwarze ist dieses intensive Saugen nicht gewohnt und reagiert darauf gereizt. Vor allem bei Frauen, bei denen die Milchbildung noch nicht richtig in Gang gekommen ist, saugen die Babys stärker, was die Brustwarze umso mehr reizt.»

Schmerzende Brustwarzen seien auch ein häufiger Grund, weshalb Frauen abstillen wollen. Dabei hängt die Überstrapazierung der Brustwarze durch das Baby nicht selten damit zusammen, dass Mutter und Kind keine optimale Stillposition haben. «Wenn das Kind nicht optimal an der Brustwarze saugt und die Stillpositionen angepasst werden muss, ist die Belastung viel grösser und die Milchbildung wird weniger gut angeregt.»

Professionelle Begleitung vermeidet unnötigen Stress

Über die Zeit des Stillens wird meistens nur Schönes berichtet. Für die meisten Mütter ist es eine Zeit, in der sie eine tiefe Beziehung zu ihrem Kind aufbauen und diese Zweisamkeit aktiv geniessen. Dass es beim Stillen Hürden und Komplikationen geben kann, verunsichert Betroffene deshalb umso mehr. Dabei sind Stillprobleme gar nicht selten.

Besonders für Frauen, die zum ersten Mal Mutter geworden sind und diesen Weg zum ersten Mal gehen, ist eine professionelle Begleitung und Beratung durch eine Hebamme oder Stillberaterin deshalb wichtig.

Stillberatung beugt Stillproblemen vor

Um Frustration und Schwierigkeiten beim Stillen von Anfang an zu vermeiden, sollte man bereits während der Schwangerschaft eine Stillberatung aufsuchen. Die Krankenkasse in der Schweiz kommt in der Regel für drei dieser Sitzungen auf, in Sonderfällen gar für zusätzliche.

Damit das Stillen möglichst reibungslos klappt, empfiehlt Miriam Wille, sich bereits während der Schwangerschaft mit der Hebamme des Vertrauens darüber zu unterhalten und sich von ihr auch nach der Geburt begleiten zu lassen. «Eine Vertrauensbasis zwischen Hebamme und Mutter hilft, das Thema entspannter anzugehen.» Und Entspannung ist nicht nur für die Mutter, sondern auch für das Neugeborene wichtig – für einen harmonischen Start ins Leben.

Facebook
Email
Twitter
LinkedIn