Der Mensch läuft im Leben durchschnittlich viermal um die Erde. Das sind 160’000 Kilometer oder etwa 270 Millionen Schritte. Selbst der bequemste Büromensch setzt täglich rund 1000 Mal einen Fuss vor den andern. So gesehen erstaunt es doch sehr, dass sich die meisten Menschen wenig um ihr wichtigstes Transportmittel kümmern. «Unsere Füsse werden eher stiefmütterlich behandelt, dabei tragen sie uns meist ein Leben lang», sagt Yvonne Siegenthaler-Matter, Medienbeauftragte des Schweizerischen Podologen-Verbands (SPV).
Als Folge von ungepflegten und vernachlässigten Füssen können unangenehme Erscheinungen wie Hühneraugen, Nagelpilz, Hornhaut, Blasen und Warzen auftreten. Was kann man dagegen tun?
Warmes Wasser gegen Hühneraugen
Um die verhornte Haut von Hühneraugen abzutragen, kann man die Füsse in warmes Wasser tauchen und die aufgeweichte Haut mit einem Bimsstein oder einer speziellen Feile vorsichtig abschaben. Doch zumeist hilft nur der Gang zum Podologen.
Örtliche Behandlung von Nagelpilz
Bei leichten Nagelpilz-Formen können spezielle Nagellacke und Cremes aus der Apotheke den Füssen helfen. Diese örtliche Behandlung bietet sich an, wenn:
- die Nagelwurzel nicht betroffen ist,
- nur einzelne Nägel befallen sind und
- der Nagel nicht vollständig befallen ist.
In schwereren Fällen von Nagelpilz genügt es nicht, die pilzabtötenden Wirkstoffe nur auf den Nagel aufzutragen – insbesondere, wenn die Nagelwurzel bereits angegriffen ist.
Ein Bad für die Füsse gegen Hornhaut
Bei starker Hornhaut kann man es mit einem Fussbad mit Salzwasser versuchen. Das reinigt, wirkt keimtötend und bringt Feuchtigkeit in die Haut. Geeignet ist Koch- oder Totes-Meer-Salz. Nach dem Fussbad kann eine Behandlung mit Hilfsmitteln wie Bimssteine, Feilen oder Hornhauthobel helfen.
Gegen Warzen mit Kälte oder Tinktur
Lästig sind Dornwarzen, die meist im Bereich der Fusssohle, der Ferse oder unter den Zehen entstehen. Dornwarzen sind hoch ansteckend und schmerzen, wenn die Füsse belastet wird. Die Warzen können durch Vereisen, aber auch durch Arzneimittel mit Salicylsäure entfernt werden.
Podologen helfen den Füssen
Bei Hornhaut, Warzen und eingewachsenen Nägeln empfiehlt es sich, einen Podologen aufzusuchen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit funktioniere gut, sodass die Podologen die Patienten wenn nötig direkt an einen geeigneten Facharzt weiterleiten können – etwa bei Nagelpilz und Warzen brauche es oftmals eine zusätzliche Abklärung bei einem Dermatologen, erläutert die SPV-Medienbeauftragte Yvonne Siegenthaler.
Blasen kann mit speziellen Blasenpflastern und gut sitzenden Schuhen vorgebeugt werden. Letztere – also gute und fussgerechte Schuhe, gelten als die beste und wirksamste Vorbeugung gegen Beschwerden an den Füssen.
Füsse täglich eincremen
«Regelmässige Pflege, eine fachmännische Beratung, tägliches Eincremen und das Trocknen der Zehenzwischenräume nach dem Duschen und Baden sind weitere wichtige Bestandteile für ein schmerzfreies Gehen und gesunde Füsse», fährt Siegenthaler fort. Um Warzen und Nagelpilz zu verhindern, sollten in öffentlichen Bädern und Umkleidekabinen Badeschuhe getragen werden.
Barfuss laufen ist gesund
Nicht zuletzt rät Siegenthaler, immer wieder barfuss zu gehen. «Da unsere Füsse heutzutage fast immer in Schuhen stecken und durch falsche Schuhe Fussfehlstellungen wie Platt- oder Senkfüsse entstehen können, ist das sehr wichtig.» Das Beste ist gemäss der Expertin, auf Wiesen oder weichen Waldböden ohne Fussbekleidung zu laufen.