Sind Tampons während der Periode noch sicher?

Neueste Untersuchungen zeigen Spuren von Schwermetallen

Tampon Periode:Zwei Hände, die mehrere Tampons halten. Die Hände liegen auf einem weichen, weißen, pelzartigen Untergrund. Die Tampons sind weiss mit blauen Bändchen.

Spoiler

  • Eine Studie hat gezeigt, dass verschiedene Tampons Spuren von toxischen Metallen wie Blei, Arsen und Quecksilber enthalten. Diese wurden in allen getesteten Produkten gefunden, unabhängig von der Marke oder dem Typ des Tampons.
  • Das Vorkommen dieser Metalle in Tampons stellt potenzielle Gesundheitsrisiken für Frauen dar.
  • Die genaue Zusammensetzung von Tampons ist oft nicht bekannt und es gibt Bedarf an strengeren regulatorischen Standards und regelmässigen Tests, um die Sicherheit dieser Produkte zu gewährleisten.

Schon seit den 1930er Jahren gibt es den Tampon. Global wird er von vielen Frauen als Periodenprodukt Nr. eins angesehen. Man könnte also annehmen, dass ein Hygieneartikel, der weltweit von Millionen Frauen täglich verwendet wird, gründlich und umfassend auf Sicherheit getestet wird. Die Realität sieht anders aus.

Die erste Studie ihrer Art

Zum ersten Mal haben Forscherinnen und Forscher aus den USA jetzt Tampons auf 16 Metalle und Halbmetalle untersucht. Darunter solche wie Arsen, Quecksilber, Nickel und Blei – Stoffe, die eigentlich nichts in Tampons zu suchen haben sollten. 14 verschiedene Tamponmarken aus dem Einzelhandel in den USA, Grossbritannien, Griechenland und aus dem Internet wurden untersucht. Das Ergebnis?

Bei jeder einzelnen Probenentnahme wurden toxische Metalle im Tampon entdeckt. Sowohl Periodenprodukte von Discountern und Markenherstellern als auch Bio-Hygieneartikel sind betroffen. Nicht-biologisch gekennzeichnete Produkte wiesen tendenziell höhere Bleigehalte auf als Bioartikel, während bei Arsen das Umgekehrte der Fall war. Die Tatsache, dass Metalle auch in Menstruationsprodukten vorkommen, könnte bedeuten, dass Frauen bei der Verwendung dieser Artikel einem höheren Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind.

Blei als Beispiel

Toxische Wirkung von Blei: Blei ist ein starkes Gift, das selbst in kleinen Mengen gesundheitsschädlich sein kann. Es beeinträchtigt vor allem das zentrale Nervensystem und kann zu Nierenschäden, Bluthochdruck und Fruchtbarkeitsproblemen führen.

Aufnahmeweg über die Vagina: Tampons werden während der Periode direkt in die Vagina eingeführt, wo sie mit der empfindlichen Schleimhaut in Kontakt kommen. Diese Schleimhaut ist sehr durchlässig und kann Chemikalien und Schadstoffe leicht in den Blutkreislauf bringen, ohne vorher von Magen oder Leber gefiltert zu werden, wie es bei Lebensmitteln der Fall ist.

Langfristige Exposition und Kumulation: Viele Frauen verwenden Tampons über Jahrzehnte hinweg. Selbst geringe Mengen an Blei können sich im Körper ansammeln, da er Blei nur langsam ausscheidet. Dies könnte im Laufe der Zeit zu einer schädlichen Anreicherung führen.

Unabhängig von der Aufnahme – Blei ist stets giftig und lagert sich über Jahre hinweg in den Knochen ab. Auch Arsen ist gefährlich, da es als krebserregend gilt.

Wie kommen diese Metalle überhaupt in den Tampon?

Es wird vermutet, dass die Materialien, aus denen Tampons hergestellt werden wie zum Beispiel Baumwolle oder Viskose, während des Anbaus oder der Verarbeitung mit Blei kontaminiert wurden. So könnten diese Metalle in die fertigen Tampons gelangen. Das Hauptproblem ist aber, dass wir bis heute eigentlich nicht wissen, welche Inhaltsstoffe sich genau in einem Tampon befinden. Diese Unsicherheit wird durch das Fehlen einer strengeren Regulierung noch verstärkt. Die Forschungsgruppe der Studie fordert deshalb dringend, dass Tamponhersteller ihre Produkte zukünftig regelmässig auf Metallbelastungen testen.

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