Schielen: So lässt sich die Fehlstellung der Augen korrigieren

Bei früher Erkennung gibt es sehr gute Therapieerfolge

Mädchen Schielen

Spoiler

  • Schielen ist eine Fehlstellung des Auges.
  • Die Augen aller Kinder zwischen zwei und vier Jahren sollten untersucht werden, denn zu 80 Prozent tritt «verstecktes» Schielen auf.
  • Schielen bedeutet auch schlecht zu sehen, deshalb ist es wichtig, auch eine versteckte Fehlstellung der Augen zu therapieren.

Als Schielen bezeichnet man eine ständige oder nur hin und wieder auftretende Fehlstellung der Augen. Dabei weicht ein Auge von der Blickrichtung des anderen ab. Wird dieses Phänomen kurz nach der Geburt oder im Laufe der ersten Lebensjahre auffällig, spricht man vom offensichtlichen Schielen.

80 Prozent der Kinder betroffen

«Es gibt auch eine versteckte Fehlstellung der Augen, das nur durch eine orthoptische Untersuchung sichtbar wird», erklärt Véronique Glauser, Präsidentin von Swiss Orthoptics. «Bei 80 Prozent der Kinder tritt verstecktes Schielen auf, zehn Prozent von ihnen haben später Sehprobleme.»

Deshalb schlägt Glauser vor, jedes Kind spätestens im Alter zwischen zwei und vier Jahren in einer Augenarztpraxis von einem Orthoptisten untersuchen zu lassen. «Kein Kind ist zu klein dafür.»

Berufliche Nachteile durch Schielen

Schielen stellt ein ästhetisches Problem dar: Immer noch werden schielende Menschen teilweise diskriminiert. «Es kann aber auch zu schweren Sehbehinderungen führen, die zum Beispiel die Ausübung einiger Berufe unmöglich machen», warnt Glauser.

Die Fehlstellung der Augen kann auch erst im Erwachsenenalter auftreten und ist sehr vielfältig, wie Glauser ausführt: «Es gibt rund 300 Krankheitsformen.» Als Therapien kommen ein Brille, eine Abdecktherapie oder eine Operation in Frage – oder Kombinationen davon.

So wird Schielen behandelt

Mit einer Brille wird weniger die Fehlstellung selbst, sondern die Fehlsichtigkeit korrigiert. In der Abdecktherapie wird durch Abdeckung des besseren Auges mit Pflastern die Sehschwäche des schlechteren Auges therapiert. Und bei der Schieloperation wird mit einem chirurgischen Eingriff das Gleichgewicht der Augenmuskeln wieder hergestellt.

Diese Operation gilt als ausgesprochen risikoarm und hat gute Erfolgsaussichten. Dank einer neuen, minimal invasiven Methode braucht es weniger grosse Schnitte, wodurch das Auge schneller abheilt und weniger Beschwerden auftreten. Welche Therapie auch immer gewählt wird: «In den allermeisten Fällen finden wir eine Lösung», erklärt die Orthoptistin.

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