Richtige Schuhe lassen den Zehen genug Platz

Sneakers und High Heels unter der Lupe

Jemand liegt mit einem Paar weisser Sneakers auf einer Wiese

Spoiler

  • Schuhe sollten optimalen Halt geben und eine gesunde Fussbewegung ermöglichen.
  • Zu enges Schuhwerk kann die Zehen verformen und zu Hammerzehen führen.
  • Auch die Fuss- und Kniegelenke, die Hüfte und der Rücken können durch falsche Schuhe belastet werden.

Sie bestehen aus 28 Knochen, rund 30 Muskeln und Sehnen sowie unzähligen Bändern. Im Laufe eines Lebens tragen sie uns dreimal um die Erde: Zu unseren Füssen müssen wir Sorge tragen. Sehr wichtig ist die richtige Bekleidung.

Frauen, die auf High Heels stehen, sollten darauf achten, dass die Zehen genug Platz zum Abrollen haben. «Der Schuh muss am Ballen und an der Ferse festsitzen, die Ferse darf nicht wackeln», meint Podologin Yvonne Siegenthaler-Matter. Sie empfiehlt, qualitativ gute Schuhe zu kaufen: Bei diesen ist ein gut gepolsterter Ballenbereich eher sichergestellt.

Das Tragen von High Heels verändert auf jeden Fall den natürlichen 90-Grad-Winkel zwischen Fuss und Schienbein. Das Becken kippt nach vorne, man nimmt eine unnatürliche Stellung mit einem Hohlkreuz ein. «Diese Fehlstellung belastet die Lendenwirbelsäule, was zu Schmerzen führen kann», betont die Medienbeauftragte beim Schweizerischen Podologen-Verband (SPV). In Stöckelschuhen stehe der Fuss extrem schräg und übe grossen Druck auf Zehen und Ballen aus. «Dies kann zu Zehen-, Waden- und Kniebeschwerden bis hin zu Schulter- und Rückenschmerzen führen.»

Schuhe: mögliche Gefahr von Hammerzehen

Schlechtsitzende Schuhe mit hohen Absätzen und einem schmalen Vorfussbereich können auch zu Hammerzehen führen: Dabei verformen sich einer oder mehrere der mittleren drei Zehen. Solange sie noch beweglich sind, können Podologen helfen. Sind die Zehen versteift, hilft in vielen Fällen nur eine Operation.

Eingewachsene Nägel, meist eine Folge von falschem Nägelschneiden, verschlimmern sich in engen und zu hohen Schuhen zusätzlich – ebenso Hühneraugen und Schwielen. Auch Blasen sind bei High Heels und zu engen Schuhen immer ein grosses Problem.

Sneakers mit guten Sohlen

Worauf muss man bei Sneakers achten? «Die Sohle sollte rutschfest, druckstossfest und wasserdicht sein und einen guten Halt bieten», erklärt die Expertin. Günstige Modelle seien meist aus Kunststoff hergestellt, was einen klaren Nachteil für das Schuhklima bedeutet und Schweissfüsse und Fusspilz auslösen kann. Siegenthaler empfiehlt, bei Sneakers auf ein gutes Fussbett zu achten. «Federt der Schuh nicht richtig ab, können ernsthafte Schmerzen an der Ferse und im Fussgewölbe, aber auch Rückenbeschwerden entstehen – langfristig sogar Haltungsschäden.»

Bei Sandalen und Strandschuhen sei es ebenso wichtig, auf einen guten Halt, Rutschfestigkeit, gute Materialien und die richtige Grösse zu achten. Optisch und ästhetisch sei es bei offenen Schuhen wichtig, dass sie top gepflegt sind, erklärt die Podologin.

Pudelwohl fühlen sich unsere Füsse, wenn wir barfuss laufen – am besten auf Wiesen, weichen Waldböden oder im Sand. Denn selbst bei gut gedämpftem Schuhwerk werden die Hüfte um die Hälfte, Knie und Fussgelenke rund um einen Drittel stärker belastet, als wenn man barfuss läuft.

Checkliste für den richtigen Schuhkauf

Tagesform der Füsse berücksichtigen: Schuhe am Nachmittag oder Abend kaufen. Sonst riskiert man den Kauf von zu kleinen Schuhen.

Schuhgrösse ermitteln: Füsse verändern sich. Im Fachgeschäft vor dem Einkauf Länge und Breite messen lassen.

Passform richtig beurteilen: Daumentest! Zwischen Zeh und Schuhende muss circa eine Daumenbreite passen. Bitte im Stehen testen.

Auf Verarbeitung und Geruch achten: Vorsicht bei Schuhen, die unangenehm riechen. Auf eine gute Verarbeitung achten.

Am besten Leder: Auf atmungsaktive Materialien achten. Wenn möglich – aussen und innen Leder wählen. Das Futter sollte keinesfalls aus Plastik sein.

Facebook
Email
Twitter
LinkedIn