Prüfungsangst – wie Schüler ein Blackout verhindern

Schweissnasse Hände und leerer Kopf?

Prüfungsangst Schüler: Mädchen hält sich vor einer Mauer ein Buch vors Gesicht

Spoiler

  • Probeprüfungen können Schüler in ihrer Selbstwirksamkeit bestärken und zeigen, wo es noch Nachholbedarf gibt.
  • «Spickzettel» schreiben: Das Zusammenfassen hilft, den Lehrstoff auswendig zu lernen. Der Zettel kommt aber nicht mit an die Prüfung.
  • Lehrstoff in Häppchen aufteilen und das Gelernte ans wahre Leben knüpfen.

Feuchte Hände, Chaos im Kopf und das Gefühl, es könne nur schiefgehen: Prüfungsangst ist bei Schülern weit verbreitet. Sie fühlen sich hilflos und unterschätzen die eigenen Möglichkeiten. Helfen würde die Überzeugung, selbst etwas bewirken zu können. «Durch vorgängige Probeprüfungen können Kinder ihre Selbstwirksamkeit erfahren und bei ungenügendem Ergebnis den Grund ermitteln und darauf reagieren», sagt Angela Joerg, Schulleiterin der Schule Dandelion in Zürich. Lehrer und Schüler könnten sich zudem zum Termin mancher Prüfungen austauschen. «Braucht die gesamte Klasse mehr Zeit, sollten Lehrer darauf eingehen.»

Fehler, ich sehe dich

Im Unterricht und bei Hausaufgaben hat Angst vor Fehlern nichts zu suchen. Sie sind wichtige Stolpersteine, die dem Kind zeigen, was noch vertieft werden muss. Je besonnener Eltern und Lehrer mit Fehlern umgehen, desto entspannter und effizienter lernt das Kind. Der Test prüft nicht nur die Schüler, sondern ebenso die Lehrperson. «Natürlich wird der Lernerfolg der Kinder überprüft, aber auch, ob die Lehrperson den Stoff gut vermittelt hat», betont die Schulleiterin. Dieser Perspektivwechsel kann für von Prüfungsangst geplagte Schüler entlastend sein.

Prüfungsangst? Schüler sollten Lehrer informieren

Trotzdem: Nicht der Lehrer bekommt die schlechte Note, sondern der Schüler. Da hilft nur ein dickes Fell. Typischerweise überschätzen prüfungsängstliche Kinder die Konsequenzen eines Misserfolgs. Sich selbst zu fragen: «Was ist das Schlimmste, was passieren kann?», sorgt manchmal schon für Entspannung. «Zum Glück gibt es immer mehr Lehrpersonen, die bei Prüfungsangst den Schülern Hilfen anbieten, etwa die Option, Fragen zu stellen», so Angela Joerg.

 

Eltern, so könnt ihr helfen

Spickzettel? Auf jeden Fall

Kultiviere mit dem Kind das Gestalten von Spickzetteln. Das Zusammenfassen, Bündeln, Aufschreiben und Kürzen von Inhalten ist so lehrreich, dass der Zettel bei der Prüfung meist überflüssig ist.

Vom Zettel ins Leben

Die beste Prüfungsvorbereitung ist Interesse. Zeige deinem Kind, was der Lernstoff mit dem echten Leben zu tun hat. Ob in der Natur, auf dem Globus oder in einer gemeinsam angesehenen Doku.

Häppchen-Technik

Herausfordernde Themen können als Ganzes überwältigend sein. Teile sie in einzelne Häppchen auf und arbeite z. B. 15 Minuten pro Tag daran.

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