Krebs

Prostatakrebs: Symptome frühzeitig erkennen

Die Symptome von Prostatakrebs treten spät auf

Mann und Frau

Spoiler

  • Prostatakrebs macht sich erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkbar. Umso wichtiger ist eine regelmässige Vorsorge.
  • Typische Symptome sind Probleme beim Wasserlassen und eine verminderte Erektionsfähigkeit.
  • Auch unspezifische Schmerzen in Hüfte und Rücken können auf Prostatakrebs hinweisen.

Prostatakrebs ist eine sehr heimtückische Erkrankung, denn der langsam wuchernde Tumor macht sich in seinem Frühstadium kaum bemerkbar. Erst wenn sich das Drüsengewebe der Prostata durch ein unkontrolliertes Wachstum ausbreitet, kann der Prostatakrebs Symptome zeigen.

Da die Prostata die obere Harnröhre unterhalb der Blase umschliesst, wirkt sich eine Grössenveränderung der Drüse im fortgeschrittenen Stadium des Tumors häufig auf die Harnabgabe aus. Zudem wird die Prostata von einem feinen Nervenfasergeflecht umgeben, das für die Erektion des Penis zuständig ist. Verändert sich die Vorsteherdrüse, erhöht sich der Druck, der auf die umliegenden Nervenbahnen ausgeübt wird. Erektionsstörungen sind mögliche Auswirkungen dieser Veränderung.

Erstes Symptom bei Prostatakrebs: das Wasserlassen

Wächst die Prostata durch einen Tumor, engt sie die Harnröhre ein. Das kann Probleme beim Wasserlassen verursachen. Diese können sich sehr vielfältig äussern: Betroffene stellen oft fest, dass sie häufig – auch nachts – einen starken Harndrang verspüren. Tagesablauf und Schlafrhythmus werden immer mehr von dem Bedürfnis, sich erleichtern zu müssen, geprägt.

Die körperliche Notwendigkeit verändert langfristig auch das Verhalten: Betroffene sind immer mehr darauf bedacht, Toiletten in ihrer Nähe zu wissen, und meiden soziale Aktivitäten aus Angst, unangenehme Zwischenfälle zu provozieren. Hinter diesen Anzeichen muss sich nicht in jedem Fall eine schwache Blase verbergen, auch Prostatakrebs macht sich auf diese Weise bemerkbar.

Ist der Tumor fortgeschritten, fällt das Urinieren häufig schwer. Das Wasserlassen setzt nicht auf Knopfdruck ein, sondern lässt auf sich warten. Der Harnstrahl erscheint dünn, zugleich gibt es viele Unterbrechungen beim Urinieren. Oft kann die Blase bei einem Toilettengang nicht vollständig entleert werden, sodass der Harndrang selten ganz abklingt.

Prostatakrebs und Erektionsfähigkeit

Eine um sich greifende Prostata wirkt sich möglicherweise auch auf die Erektionsfähigkeit des Betroffenen aus. Sind die Nerven gereizt oder in ihrer Lage verändert, fällt die Erektion eventuell weniger stark als gewohnt aus – oder bleibt ganz aus.

Doch nicht nur durch die belasteten oder beschädigten Nerven, auch durch die Prostata selbst kann das Sexualleben des Mannes beeinträchtigt werden: Ein verminderter Samenerguss und Schmerzen während der Ejakulation sind deutliche Anzeichen für eine krankhafte Veränderung der Prostata.

Männer, die unter einem Verlust ihrer Potenz leiden oder Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs haben, sollten ihren Urologen darauf ansprechen und die Ursache abklären lassen. Auch für die Partnerin des Betroffenen gilt: Hat der Mann Mühe, eine Erektion zu bekommen oder zu halten, wirkt er beim Sex schmerzgeplagt oder reduziert er das Liebesleben ohne erkennbaren Grund, dann sollte das angesprochen werden.

Ausstrahlende Schmerzen

Prostatakrebs beeinträchtigt jedoch nicht nur die Potenz und das Wasserlassen. Der Tumor äussert sich in vielen Fällen auch durch Schmerzen, die in der Vorsteherdrüse wahrgenommen werden oder in die Hüfte, den unteren Rücken, die Oberschenkel oder das Becken ausstrahlen.

Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit kann ebenfalls ein Anzeichen für Prostatakrebs sein, genauso wie Probleme beim Darmentleeren.

Unspezifische Prostatakrebs-Symptome

Prostatakrebs macht sich zwar über all diese Einschränkungen und Beschwerden bemerkbar. Umgekehrt können die geschilderten Symptome aber auch von einer ganz anderen Erkrankung herrühren. Nur jeder zehnte Mann, der Probleme beim Wasserlassen hat oder in seiner Erektionsfähigkeit eingeschränkt ist, hat auch tatsächlich Prostatakrebs. In der überwiegenden Mehrzahl werden die Beschwerden von einer gutartig vergrösserten Prostata, einer Blasenentzündung oder einer anderen, eher harmlosen Krankheit ausgelöst.

Dennoch gilt: Der Gang zum Arzt ist unerlässlich, wenn die Ursache der Beeinträchtigungen festgestellt und das Leiden behoben werden soll.

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