Krebs

Prostatakrebs: Metastasen befallen oft die Knochen

Die Ableger erschweren die Therapie des Tumors

Setzlinge

Spoiler

  • Bei jedem vierten Mann hat der Prostatakrebs zum Zeitpunkt der Diagnose schon gestreut.
  • Metastasen bilden sich vor allem in den Knochen, aber auch in Organen. Sie senken die Lebenserwartung erheblich.
  • Es gibt langsam und schnell wachsende Tumore. Ihre Entwicklung lässt sich nur schwer vorhersagen.

Bei der ersten Diagnose eines Prostatakarzinoms ist die Erkrankung im besten Fall noch auf die Prostata beschränkt. Rund 25 Prozent der Patienten haben aber weniger Glück: Bei ihnen ist der Krebs bereits fortgeschritten, also nicht mehr auf die Vorsteherdrüse begrenzt. Bei manchen Männern hat der Prostatakrebs Metastasen gebildet, wenn sie beim Arzt vorstellig werden.

Wichtig für die Bestimmung des Krankheitsstadiums bei einem fortgeschrittenen Prostatakrebs sind die Befunde gemäss der üblichen TNM-Klassifikation: Der T-Wert gibt die Ausbreitung des Tumors an, der N-Wert bezieht sich auf einen möglichen Befall der Lymphknoten und der M-Wert gibt Auskunft über etwaige Metastasen.

So bilden sich Prostatakrebs-Metastasen

Die Zellen eines Prostatatumors können sich über das Blut oder die Lymphbahnen im ganzen Körper ausbreiten und dort Tochtergeschwülste bilden, sogenannte Metastasen.

Als metastasiert wird der Prostatakrebs bezeichnet, wenn sich in Lymphknoten Tumorgewebe finden lässt (N1 bis N3) und/oder wenn es in anderen Organen und Geweben Hinweise auf Metastasen gibt (M1). Erste Anzeichen dafür sind sehr hohe und/oder schnell ansteigende PSA-Werte.

Häufigste Form: Knochenmetastasen

Schmerzen in den Knochen könnten ein Hinweis darauf sein, dass sich der Krebs bereits bis in die Knochen ausgebreitet hat – die häufigste Form der Prostatakrebs-Metastasen. Vor allem sehr aktive Prostatatumore streuen in mehr als 50 Prozent aller Fälle in die Knochen, was zu Brüchen, Schwächeanfällen, Taubheitsgefühl und Bewegungseinschränkungen bis hin zu Lähmungen führen kann. Selbst wenn Prostatakrebs früh erkannt wird, schützen eine Operation und/oder eine Strahlentherapie nicht gegen ein erneutes Auftreten der Erkrankung (Rezidiv), ebenso wenig gegen Metastasen in den Lymphknoten oder Knochenmetastasen.

Wie schnell sich der Prostatakrebs ausbreitet, hängt von der biologischen Aggressivität der Krebszelle sowie vom Tumorbefall der Prostata zum Zeitpunkt der Diagnose ab. Aggressive Tumore entwickeln sich sehr rasch und können innerhalb weniger Jahre zum Tod führen, während andere Tumore über mehrere Jahre langsam wachsen. Selbst Spezialisten können den Krankheitsverlauf im Einzelfall nur schlecht voraussagen.

So werden Prostatakrebs-Metastasen behandelt

Die Heilungschancen bei fortgeschrittenem Prostatakrebs sind nicht so günstig wie im frühen Stadium. Allerdings wird jeder vierte Tumor vor einer Operation zu gross geschätzt und stellt sich im Nachhinein als leichter heilbar als angenommen heraus.

Hat der Krebs bereits in die Lymphknoten, Knochen oder umliegende Organe gestreut, sinkt die Lebenserwartung relativ schnell: Nur 30 Prozent der Patienten mit Prostatakrebs-Metastasen überleben die nächsten fünf Jahre nach der Diagnose. In der Schweiz sterben pro Jahr rund 1’300 Männer an Prostatakrebs. Die tatsächliche Überlebenszeit hängt von vielen Faktoren ab – etwa vom Zeitpunkt der Diagnose, der Therapie und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten.

Das Ausmass des Tumors

Lokal begrenzt

Einen Tumor, der das Bindegewebe der Prostatakapsel noch nicht durchbrochen hat, bezeichnen Fachleute als lokal begrenzt (T1 und T2 in der TNM-Klassifikation). Weitere Voraussetzung für dieses Krankheitsstadium ist, dass keine Anzeichen für einen Befall der Lymphknoten oder für Metastasen vorhanden sind (N0 und M0).

Lokal fortgeschritten

Wenn der Tumor grösser ist als das Bindegewebe, die Prostatakapsel durchbrochen hat oder sogar schon die Samenblasen, den Blasenhals oder benachbarte Organe betrifft, spricht man von einer lokal fortgeschrittenen Erkrankung (Einstufung T3 oder T4).

In diesem Stadium hat sich der Tumor noch nicht in die umliegenden Lymphknoten oder gar in entfernte Organe ausgebreitet (N0 und M0). Er kann sich durch länger anhaltende Probleme beim Wasserlassen oder durch Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit bemerkbar machen.

Lokalrezidiv
Ein Lokalrezidiv liegt vor, wenn sich nach einer vorerst erfolgreichen Behandlung doch wieder Tumorgewebe entwickelt, aber alles dafürspricht, dass dieses weiter auf den Bereich der Prostata begrenzt ist. Anzeichen hierfür ist ein langsam steigender PSA-Wert, nachdem die Behandlung schon längere Zeit zurückliegt. Von einem Lokalrezidiv betroffene Männer haben in der Regel keine Beschwerden.

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