Plötzlich Lehrer? Kreative Ideen zum Homeschooling

Kinder beim Hausunterricht - Homeschooling

Homeoffice, Hausarbeit, Kinderbetreuung – und dann auch noch Homeschooling. Dabei hilft eine gute Mischung aus Struktur und Gelassenheit.

  • Lagebesprechung: Die Chance dieser Zeit liegt darin, als Familie zusammenzuwachsen und die Bindung zum Kind zu stärken. Schneller rechnen und fehlerfrei schreiben sind zweitrangig. In morgendlichen Familienzusammenkünften und Gesprächen finden Kinder Halt. Und hierbei kannst du nebenbei den Schulstoff des Tages besprechen. Das gibt Struktur und das Kind erkennt, was zu erledigen ist. Arbeitsblätter und Buchseiten gemeinsam mit Textmarkern und Post-its markieren – So kann das Kind anschliessend selbständig arbeiten.
  • Kleine Konzentrations-Einheiten: Primarschüler sollten üben, sich 18 Minuten am Stück zu konzentrieren. Ob Rechnen oder ein kleines Diktat: Das Dranbleiben und Sich-nicht-Ablenken-Lassen ist das, was zählt. Die einzelnen Einheiten kannst du durch aktive Pausen voneinander trennen: Eine Runde um das Haus laufen, austoben auf dem Trampolin, Singspiel oder eine Springseil-Challenge machen den Kopf frei für die nächste Lerneinheit.
  • Lerning-by-doing: Klar, die Arbeitsblätter müssen erledigt werden. Daneben ist aber jetzt Zeit für Projekte, die im grossen Klassenverband so nicht gingen. Ein Rezept ausdrucken und die Kinder Zimtschnecken backen lassen oder zehn Zutaten bereitstellen, aus denen sie Lunch für alle machen, sind Aufgaben, die Freude bereiten. Beim Pflanzen können Kinder lernen, wie Salat aus Samen wächst. Sie können ihre eigene Frühstückskresse säen oder sich ein Bienen-Blumenbeet anlegen.
  • English Walks: Dass Fremdsprachen durch das Sprechen besser gelernt werden als durch trockenes Büffeln, ist lange bekannt. Wieso also am Schreibtisch bleiben? Versuch doch mal einen Spaziergang, bei dem von Haustür zu Haustür nur Englisch gesprochen werden darf. Oder ein englisches Dinner. Lass deine Kinder auf Englisch Theater spielen. Und die Belohnung? Ein Filmabend mit der ganzen Familie.
  • Auch Eltern lernen jetzt: Nämlich vieles über ihr Kind. Lass es seinen Arbeitsplatz selbständig einrichten. Was braucht es, um gut zu lernen? Den Blick aus dem Fenster? Warme Füsse? Wenn eine Lerneinheit gut gelaufen ist, entdeckt gemeinsam, was das Zaubermittel war.
  • Fehler sind Freunde: Solange das Kind seine Fehler so schlimm findet, dass es sie nicht anschauen mag, lernt es nicht dazu. Leg ein Büchlein an mit dem Titel: «Das habe ich heute gelernt». Wörter, die immer wieder falsch geschrieben werden, könnt ihr hier ebenso notieren wie neue Erkenntnisse über Schimpansen, Planeten oder Napoleon. Das Kind kann das Büchlein schmücken, bemalen und gestalten. So entsteht eine schöne Sammlung an Neugelerntem, auf die das Kind stolz sein kann.
  • Mit dem Flow gehen: Wenn heute das grosse Einmaleins einfach nicht gelingt, klappt es vielleicht morgen. Verbissenheit ist jetzt Gift. Auch Kinder sind verunsichert durch die aktuelle Situation und haben Tiefphasen. Eine Umarmung und ein Gespräch sind sinnvoller als Druck und Disziplin.
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