Ohne Stress abnehmen? Leicht gemacht!

Fitness- und Ernährungscoach Mareike Spaleck im Exklusiv-Interview

Mareike Spaleck
Mareike, du als Expertin: Wie komme ich denn zu meinem Wohlfühlkörper?

Ganz einfach: Stress dich nicht! Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Ganz zu Beginn ist es das Wichtigste, sich innerlich umzustellen. Dafür musst du dich erstmal selbst reflektieren, dich fragen: Warum möchte ich mich verändern? Was stört mich? Aber auch: Was gefällt mir? Wenn du dir im Klaren darüber bist, wer du bist und wo du hin möchtest, erreichst du dein persönliches Ziel viel leichter und nachhaltiger.

Wie bleibe ich motiviert?

Stecke dir ganz konkrete Ziele, so verlierst du den Fokus nicht. Wichtig ist auch, dass du dich emotional an deine Ziele bindest, sie verinnerlichst und lebst. Dann weisst du immer, wofür du gerade machst, was du machst, und bleibst motiviert. Viel zu oft lassen wir uns von aussen verunsichern. Die Flut an Tipps, Ratgebern und Wissen zu Gesundheit und Fitness ist riesig. Davon möchte ich mich bewusst distanzieren. Ich mache in meinem Buch keine Pauschalaussagen. Jeder Mensch ist unterschiedlich, darauf gehe ich ein. Ich möchte ein Bewusstsein für sich selbst und den eigenen Körper schaffen.

In deinem Buch «Schön. Fit. Sein.» gibst du auch konkret Wissen weiter.

Ja, ich finde es total wichtig zu wissen, was in seinem Körper vorgeht. Nur so können wir ihn verstehen und uns entsprechend verhalten. Nehmen wir mal den Einfluss unserer Gedanken, Hormone und Stress auf unsere Gesundheit. Stressen wir uns – ob mit der Ernährung, dem Fitnessprogramm oder sonst im Alltag – schüttet unser Körper Cortisol aus, bis der Vorrat ausgeschöpft ist. Sowohl zu viel als auch zu wenig des Stresshormons bringen unseren Stoffwechsel durcheinander. Löst also jedes Stückchen Schokolade, das wir uns eigentlich verboten hatten, Stress bei uns aus, ist es kein Wunder, dass das gefühlt schon beim blossen Anblick auf unseren Hüften landet.

Wo liegt beim Abnehmwunsch besonders grosses Stresspotential?

Oft entsteht der persönliche Druck beim Vergleich mit anderen. Wir sehen nur, dass jemand schlanker, trainierter, fitter ist als man selbst. Das stresst, demotiviert und ist ausserdem totaler Quatsch. Wir sind alle unterschiedlich und können uns nicht mit anderen gleichstellen. Wenn wir uns den Vergleich sparen und uns einfach davon motivieren lassen, unsere persönlichen Ziele zu erreichen wie andere ihre, haben wir schon einen Stressfaktor eliminiert.

Aus den Gewohnheiten muss man erstmal raus kommen …

Ja klar, das ist nicht immer einfach. Das ist einer der Gründe für mein Buch: Ich möchte alle, die etwas verändern wollen, dabei unterstützen. Meditation, Selbstreflexion, Hinterfragen – Jeder findet seinen eigenen Weg, mit sich ins Reine zu kommen. Sind alle innerlichen Hürden genommen, kämpfen wir nicht mehr gegen Windmühlen und können uns auf unser Ziel konzentrieren.

Jetzt ist innerlich aufgeräumt – Und wie halte ich mich nun fit?

Bloss nicht übertreiben! Ich trainiere zum Beispiel nur dreimal die Woche, dafür aber super fokussiert und ohne Ablenkung. Und auch wenn ich mal keine Lust habe, gehe ich zu den geplanten Zeiten trainieren. Es ausfallen zu lassen wäre genau der falsche Ansatz. Neben dem Krafttraining bewege ich mich im Alltag sehr viel, fahre mit Rollerblades zur Arbeit, nehme die Treppe und gehe mit meinem Hund raus. Das macht schon viel aus zusammen mit der richtigen Ernährung.

Du isst kaum Fleisch und Milchprodukte. Schränkt dich die vegane Ernährung nicht ein?

Ich ernähre mich gar nicht vegan. Ich esse nur wenig tierische Produkte, weil ich festgestellt habe, dass es mir einfach nicht guttut. Da ist mir auch schnell die Lust darauf vergangen und ich habe den Konsum ganz natürlich reduziert. Ich bin allgemein kein Fan von selbstauferlegten Einschränkungen und Diäten, das ruft das Bedürfnis danach nur umso mehr hervor. Es gibt Eiweisse, Fette und Kohlenhydrate schliesslich, weil unser Körper sie braucht. Ich achte einfach auf die Qualität der Lebensmittel, die ich zu mir nehme, und wenn ich mal Lust auf etwas habe, dann gönne ich mir das auch.

Wie lässt sich denn eine gesunde Ernährung in einen vollen Alltag packen?

Ich bin überzeugt davon, dass sich das Problem gar nicht stellt, wenn wir intuitiv essen. Dafür müssen wir erstmal wieder zu uns selbst finden und darauf hören, was unser Körper uns sagt, was er verlangt und mit welchen Lebensmitteln wir ihn optimal versorgen können. Ist der Schritt gemacht, brauchen wir uns um richtig oder falsch gar keine grossen Gedanken mehr machen.

Hast du einen Tipp, wie man diesen Punkt leichter erreichen kann?

Wenn ich esse, mache ich nichts anderes nebenher. Ich glaube, das bewusste Geniessen macht viel aus und lässt uns unsere Körper besser verstehen. Wer zusätzlich Struktur braucht, kann seine Malzeiten eine Woche im Voraus planen. Das macht es leichter, sie dann auch wirklich so zuzubereiten. Aber auch hier muss jeder seinen ganz persönlichen Weg finden. Es ist so wichtig, sich selbst zu kennen und zu schätzen. So kann man jedes Ziel erreichen!

Danke für das Gespräch, Mareike!
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