Nutzen der Maske im öffentlichen Raum nicht nachgewiesen

Mann mit Maske

Menschen mit viralen Atemwegserkrankungen stossen beim Atmen und Sprechen anscheinend doch nicht so viele Krankheitserreger aus, wie bislang vermutet. Zu diesem Schluss kommt eine medizinische Studie aus Honkong von 2016, die von der Krankenhaushygienikerin Prof. Dr. Ines Kappstein vom Klinikum Fürstenfeldbrück nun neu ausgewertet wurde.

Im Rahmen der chinesischen Studie wurde die Virenlast in der Atemluft von Patienten gemessen, die zum Teil einen Mund-Nasen-Schutz trugen. Die Studie konnte die Wirksamkeit der Maske nicht nachweisen, da die Probanden überraschend wenig Viren ausstiessen: Nicht einmal jeder Dritte von ihnen gab beim Atmen Krankheitserreger frei.

Die Studie zeigt, dass nicht jeder Atemwegserkrankte automatisch zur berüchtigten «Keimschleuder» werden muss. Prof. Kappstein plädiert deshalb – ähnlich der WHO, auf deren Empfehlungen sie sich explizit bezieht – für ein reguliertes Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes: überall da, wo der Mindestabstand von einem Meter für mehr als 15 Minuten nicht gewahrt werden kann.

Die generelle Empfehlung eines Mund-Nasen-Schutzes im öffentlichen Raum habe laut Prof. Kappstein «keine wissenschaftliche Grundlage und ist sogar potenziell kontraproduktiv».

Ein zu genereller Gebrauch der Maske, wie ihn laut Prof. Kappstein das Robert Koch Institut empfiehlt, liesse eher ihre von der WHO benannten Nachteile überwiegen. Dazu gehören ein erhöhtes Infektionsrisiko durch den fehlerhaften Gebrauch der Maske, Kopfschmerzen, Atemprobleme und ein falsches Gefühl von Sicherheit. Dieses verführe dazu, andere wichtige Vorsichtsmassnahmen wie Distanzhalten und Händehygiene zu vernachlässigen.

Hier geht es zu Prof. Kappsteins Studie.

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