Ein niedriger Blutdruck senkt auch bei älteren Menschen das Risiko, einen Schlaganfall oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Chinesischen Akademie der medizinischen Wissenschaften in Peking. Bislang wurde Bluthochdruck bei älteren Patienten nur zurückhaltend behandelt, um Komplikationen zu vermeiden. Üblich war ein Zielwert von 150 Millimeter Quecksäule (mm Hg).
Bereist 2011 hatte die sogenannte SPRINT-Studie des US-National Heart, Lung, and Blood Institute gezeigt, dass mit einer Senkung des Blutdrucks auf einen Zielwert von 120 mm Hg keine nennenswerten Risiken einhergehen, sondern im Gegenteil die Gefahr für kardiovaskuläre Erkrankungen um etwa ein Viertel zurückgehen kann. Die Studie wurde in der Folge kontrovers diskutiert.
Die aktuelle Untersuchung bestätigt die SPRINT-Studie in ihren wesentlichen Aussagen. Sie wurde mit mehr als 8‘500 Patienten an 42 Gesundheitszentren in China durchgeführt. Das durchschnittliche Alter der Studienteilnehmer lag bei 66,2 Jahren.