Neandertaler-Gen beeinflusst Verlauf von Covid-19

Zellproben

Gene des Neandertalers, die im modernen Menschen fortbestehen, begünstigen einen schweren Verlauf von Covid-19. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.

Demnach erhöht eine besondere Gruppe von Genen auf dem Chromosom drei das Risiko, im Falle einer Erkrankung an Covid-19 künstlich beatmet werden zu müssen, um das Dreifache. Auch das Sterberisiko ist bei diesen Menschen höher.

Die Forscher um den Neurobiologen Hugo Zeberg untersuchten die fraglichen Gene: Bei ihnen handelt es sich um ein Erbe der Neandertaler. Diese siedelten in Europa und Südostasien, hier weisen die Menschen auch heute noch einige ihrer Gene auf.

Diese noch wenig erforschten Neandertaler-Gene sind Teil des Immunsystems. Ursprünglich konnten sie Krankheiten abwehren. Heute sorgen sie bei einer Corona-Infektion für eine verhängnisvolle Überreaktion der Abwehrkräfte.

Zebergs Untersuchung erklärt zum Teil, warum das Corona-Virus weltweit unterschiedlich stark wütet. So sind Afrika und Ostasien deutlich schwächer betroffen als beispielsweise Europa. Das liegt nicht nur an der dort jüngeren Bevölkerung: In diesen Gebieten ist das Neandertaler-Gen nicht verbreitet.

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