Spoiler
- Es kommt zu Nasenbluten, wenn die Nasenschleimhaut gereizt ist und die Gefässe verletzt werden.
- Wichtig ist, dass das Blut austreten kann. Nur so lässt sich die Schwere der Blutung ermessen. Deshalb den Kopf nach vorn beugen!
- Nasenbluten ist meist ungefährlich. Tritt es häufiger auf, sollte eine systemische Ursache ausgeschlossen werden.
Nasenbluten tritt auf, wenn die gut durchbluteten Gefässe der Nasenschleimhaut verletzt werden. In den meisten Fällen ist die Blutung harmlos und hört nach wenigen Minuten auf.
Ursachen von Nasenbluten
Viele Faktoren können dazu führen, dass die Nase anfängt zu bluten. Ist die Nasenschleimhaut beispielsweise durch trockene Raumluft, eine Infektion oder Allergie gereizt, sind ihre Gefässe anfälliger für Verletzungen. Dazu kann es durch starkes Niesen, Schläge oder Stürze auf die Nase oder auch häufiges Nasenbohren kommen. Eine verletzte oder fehlgebildete Nasenscheidewand erhöht ebenfalls das Risiko für Nasenbluten. Auch Schwangere leiden aufgrund des veränderten Hormonhaushalts häufiger darunter.
Verschiedene Erkrankungen und Beschwerden wie Bluthochdruck, Arteriosklerose, Hämophilie, Leukämie, Infektionserkrankungen mit Fieber sowie Nierenerkrankungen können ebenfalls zu Nasenbluten führen. Dieses sollte deshalb ärztlich abgeklärt werden, falls
- sie mehrmals pro Woche auftreten,
- keine offensichtliche Ursache erkennbar ist oder
- die Blutungen stark ausfallen.
So beruhigst du die Nase
Bei Nasenbluten sollte der Kopf leicht nach vorn gebeugt werden, damit das Blut über die Nase abfliessen kann. So wird es nicht verschluckt, ausserdem kann die Menge an Blut besser eingeschätzt werden. Ein kühlender Umschlag im Nacken oder über der Nasenwurzel lässt die Gefässe verengen, sodass die Blutung schneller aufhört. Bei Bedarf können die Nasenflügel leicht zusammengepresst werden.
Häufige Fehler
Taschentuch in die Nase: Es kann zwar die Blutung stoppen. Beim Entfernen reisst aber möglicherweise die verletzte Gefässwand wieder auf.
Kopf in den Nacken: Das Blut fliesst in die Speiseröhre. Manchen Menschen wird von Blut im Bauch übel. Auch lässt sich die Menge des ausgetretenen Blutes – und damit auch die Schwere der Blutung – so nicht bemessen.
Hinlegen: Das wirkt zwar beruhigend, aber auch hier fliesst das Blut eher in den Körper als aus ihm heraus. Ausserdem droht Erstickungsgefahr. Menschen, die nicht bei Bewusstsein sind – beispielsweise nach einem Sturz – am besten in die stabile Seitenlage legen.
Das macht der Arzt
Lassen sich die Blutungen nicht stoppen, sollte ein Arzt aufgesucht oder im Zweifel auch der Notarzt alarmiert werden. Die verletzten Gefässe werden verschlossen, indem sie mit Silbernitrat verätzt oder per Laser verödet werden. Alternativ beendet eine aufblasbare oder aufquellende Tamponade das Nasenbluten.
Bei starkem Blutverlusst wird das Gefäss von innen mit einem Katheter abgedichtet.
Vorbeugend sollte die Nasenschleimhaut durch eine ausreichend feuchte Raumluft und ein schonendes Schnäuzen gepflegt werden. Eine ausgewogene Ernährung und regelmässige Bewegung beugt Gefässerkrankungen und damit auch Nasenbluten vor.
Nasenbluten bei Kindern
Die Nasen von Kindern sind besonders gefährdet, da die Kleinen oft an ihnen spielen und in ihnen bohren. Mitunter verschwindet auch mal ein Spielzeug in der Nase und kann dort die Schleimhaut reizen. Nasenbluten tritt ausserdem oft bei Wachstumsschüben auf.
Zugleich reagieren viele Kinder ängstlich auf Blut. Umso wichtiger ist es, selbst ruhig zu bleiben und dem Kind gut zuzusprechen, während die Blutung gestoppt wird.