Nahrungsmittelallergien: Der Feind auf dem Teller

Wie du sie sicher erkennst und ihnen clever ausweichst

Nahrungsmittelallergien: Krabbe in Angriffsposition

Spoiler

  • Nahrungsmittelallergien können durch vielerlei ausgelöst werden. Es lohnt sich, mithilfe eines Allergologen herauszufinden, worauf genau reagiert wird.
  • Die Ausweich-Taktik ist der sicherste Schutz.
  • Lebensmittelallergiker sollten immer ein Notfallset dabeihaben.

Wie sämtliche Allergien haben auch Nahrungsmittelallergien in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Wieso das so ist, wird derzeit intensiv erforscht. «Bei Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie sollten sich Betroffene möglichst bald an einen Allergologen wenden», rät Sereina de Zoro. «Dieser wird die Auslöser genau identifizieren.» Genau zu wissen, worauf du reagierst, hilft dir, das Allergen konsequent zu meiden.

Das etwas andere Tagebuch: Nahrungsmittelallergien erkennen

Haselnuss, Eier, Sellerie? Es ist gar nicht so leicht, festzustellen, welche Lebensmittel für Probleme sorgen und damit als Auslöser der individuellen Nahrungsmittelallergie infrage kommen. Sereina de Zoro rät, konsequent ein Symptomtagebuch zu führen, in das du notierst, was du isst und wie du dich danach fühlst.

Manchmal sind die Symptome bei Nahrungsmittelallergien ein harmloses Kribbeln im Mund, ein pelziges Gefühl auf der Zunge oder Jucken an den Lippen. «Aber auch starke Reaktionen wie Erbrechen, Krämpfe, Durchfall oder Hautreaktionen treten auf.», so die Expertin. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem anaphylaktischen Schock, der lebensbedrohlich sein kann.

Menschen mit Lebensmittelallergien sollten darum immer ein Notfallset dabeihaben. Es enthält Antihistaminika und Kortison sowie bei schweren Allergien eine Adrenalin-Fertigspritze. Diese kommt beim allergischen Schock als Erstes zum Einsatz – zudem sollte sofort ein Notarzt gerufen werden.

Nahrungsmittelallergien und das Kleingedruckte

Zunächst die weniger schöne Nachricht: Nahrungsmittelallergien bleiben oft ein Leben lang bestehen. Eine Desensibilisierung, wie sie bei einer Pollen- oder Bienenallergie möglich ist, wird zwar erforscht, bisher aber noch nicht angeboten. Betroffene müssen also auf der Hut sein: «Beim Einkauf immer die Zutatenliste lesen und sorgfältig auf die Deklaration von Spuren achten. Beim Essen im Restaurant oder bei Freunden genau nachfragen, welche Zutaten enthalten sind», rät Sereina de Zordo. Nun die gute Nachricht: Für vieles gibt es heute Ersatzprodukte. Im Zweifelsfall besser verzichten als ein Risiko eingehen und sich stattdessen am Geschmack der anderen Speisen und Getränke erfreuen.

Kreuzallergie: wenn das Immunsystem Apfel mit Polle verwechselt

«Es gibt Allergene von Pollen und Nahrungsmitteln, deren Strukturen sich so stark ähneln, dass es zu einer sogenannten Kreuzreaktion kommt», so Sereina de Zordo. Bei Kreuzallergien reagiert das Immunsystem über die Atemwege zunächst auf zum Beispiel Hasel- oder Birkenpollen. Später haben Betroffene plötzlich Symptome wie Kribbeln oder Jucken im Mundbereich, wenn sie in einen Apfel beissen oder eine Tomate essen. Grund sind die ähnlichen Eiweisse und schon hat sich eine Nahrungsmittelallergie zur Pollenallergie gesellt.

Das Wissen um die Möglichkeit solcher Kreuzallergien ist wichtig für Menschen, die bereits allergisch auf Pollen reagieren. Sie werden von hinzukommenden Nahrungsmittelallergien weniger überrascht und können bei Symptomen besonnen handeln: betroffene Nahrungsmittel meiden, Arztbesuch vereinbaren und den Verdacht besprechen.

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