Krebs

Metastasen: wie sie entstehen und wie sie behandelt werden

Wie Krebs-Ableger entstehen und behandelt werden

Töpfe mit Pflanzenablegern, Sprösslingen, Sätzlingen_Metastasen

Spoiler

  • Metastasen sind Krebs-Ableger, die sich abseits des eigentlichen Tumors bilden.
  • Möglich wird die Wanderung der Krebszellen durch ihre schnelle Veränderung, durch die sie sich an andere Umgebungen anpassen können.
  • Je nach Lage und Anzahl der Metastasen kann die Behandlung unterschiedlich erfolgreich ausfallen.

Metastasen sind Ableger von Krebsgeschwüren. Sie bilden sich abseits des ursprünglichen Tumors in anderen Organen oder Geweben, wo sie wachsen und zusätzlich zum Tumor zu Beeinträchtigungen führen können.

So entstehen Metastasen

Normalerweise verlassen Zellen ihren Zellverband nicht. Krebszellen sind allerdings sehr wandelbar, weil ihre Erbinformation äusserst instabil ist. Da sie sich an ihre Umgebung anpassen können, gelingt es einzelnen Tumorzellen, sich vom Krebsgewebe zu lösen, in den Blut- oder Lymphgefässe einzudringen, darin unerkannt zu überleben, aus den Gefässen auszutreten und sich in einem fremden Gewebe anzusiedeln.

Gelingt diese Reise durch den Körper, teilt sich die Krebszelle und bildet ein Tochtergeschwulst. «Doch nicht jede Tumorzelle ist in der Lage, Metastasen zu bilden. Dies ist nur den Tumorstammzellen vorbehalten, und auch diese finden nur selten die idealen Bedingungen für die Metastasierung», so Dr. Christa Baumann.

Regionale und ferne Metastasen

Metastasen können sich unmittelbar nach ihrer Einnistung in das fremde Gewebe entwickeln. In einigen Fällen bleiben die Krebszellen aber auch über viele Jahre inaktiv, bevor sie schliesslich wachsen und Ableger bilden. Das ist auch möglich, wenn der Tumor schon längst entfernt worden ist. Die einmal eingenistete Krebszelle agiert unabhängig vom Tumor.

Wenn sich die Ableger in benachbarten Organen bilden, werden sie als regionale Metastasen bezeichnet. Fernmetastasen hingegen bilden sich in grösserer Distanz zum eigentlichen Tumor. Grundsätzlich können sich Fernmetastasen in allen Organen und Geweben bilden. Bei den einzelnen Krebsarten gibt es allerdings bestimmte Häufungen. So bilden sich bei Brustkrebs meist Knochenmetastasen, während bei Darmkrebs eher die Leber von Metastasen betroffen ist.

Medikamente lindern die Beschwerden

Metastasen bereiten keine gesundheitlichen Probleme, solange sie inaktiv sind. Beginnen sie allerdings zu wachsen, beeinträchtigen sie die Funktion der betroffenen Gewebe und Organe. Schmerzen können auftreten, der Organismus wird nachhaltig geschädigt. Metastasen sind bei einer Krebserkrankung für 90 Prozent aller Todesfälle verantwortlich.

Die Behandlung richtet sich nach der Anzahl und dem Ort der Tumorkolonien. Ist ihre Zahl überschaubar und ihre Lage ohne grosses gesundheitliches Risiko erreichbar, kann eine Operation aussichtsreich sein. Ähnlich wie bei der Behandlung des eigentlichen Tumors werden auch bei der Behandlung von Metastasen Chemotherapie, Hormontherapie oder Immuntherapie angewandt.

Sind die Metastasen allerdings weit verbreitet oder an schwer zugänglichen Körperstellen, kann oftmals nur palliativ behandelt werden. Das Ziel der Therapie ist somit nicht mehr die Heilung, sondern eine Linderung der von den Metastasen ausgelösten Beeinträchtigungen. Welche Therapie konkret angeraten ist, muss individuell entschieden werden.

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