Mal im Ernst: Was kauen wir da eigentlich?

Junge der eine Kaugummi-Blase macht

Meist eine Mischung aus Erdöl, Füllstoffen und chemisch hergestellten Süssstoffen, also eigentlich künstlich gesüsstes Plastik. Rund 2000 Tonnen Kaugummi werden pro Jahr in der Schweiz gekaut. Als Nervennahrung, für frischen Atem oder, um dem kleinen Hunger zwischendurch ein völlig kalorienfreies Schnippchen zu schlagen.

Beim Blick auf die Verpackung ist als Inhaltsstoff oft «Kaumasse» angegeben. Diese wird heute meistens synthetisch hergestellt. Sie enthält Erdöl, künstliche Aromen, Süssstoffe, Weichmacher und Farbstoffe.

Geht das auch besser?

Vor hunderten von Jahren gewannen die Mayas Kaugummi aus Chicle, dem Saft des Breiapfelbaums oder die Skandinavier aus Birkenharz. Die chemischen Verfahren von heute ermöglichen jedoch eine günstigere Produktion in Massen.

Trotzdem setzten immer mehr Hersteller auf nachhaltige Kaugummis mit unbedenklichen Zutaten. Mit einem kritischen Blick auf die Inhaltsstoffe, kannst du sicherstellen, dass dein Kaugummi ohne Erdöl und Zuckerersatzstoffe wie Sorbitol oder Aspartam auskommt.

Und die guten Seiten?

  • Für die Zähne: Wer nach dem Essen zuckerfreien Kaugummi kaut, regt seinen Speichelfluss an. So werden Speisereste von den Zähnen entfernt, der pH-Wert steigt und das Kariesrisiko sinkt. Xylit ist ein natürlicher Süssstoff, der positiv auf die Mundhygiene wirken soll.
  • Für die Verdauung: Der Speichel, der durch das Kauen produziert wird, landet im Verdauungstrakt und regt die Darmtätigkeit an. Ausserdem hat eine US-Studie gezeigt, dass eine Stunde Kauen ca. 11 Kilokalorien verbrennt. Aber: Die Zuckeraustauschstoffe stehen unter Verdacht, dem Darm zu schaden. Besonders Aspartam ist wegen seiner Nebenwirkungen umstritten.
  • Für den Druckausgleich auf Flügen: Beim Start und bei der Landung kann Kaugummikauen Ohrenschmerzen vorbeugen.

Schon gewusst? Süssstoff macht Hungerattacken

Ungefähr 90 Minuten nachdem der Körper Zuckerersatzstoffe aufgenommen hat, folgt Heisshunger. Denn der Körper hat den Stoff irrtümlich für Zucker gehalten, so dass der Glukosespiegel sinkt und die Gier nach mehr Süssem steigt.

Facebook
Email
Twitter
LinkedIn