Magen-Darm-Infekt bei Kindern: Was jetzt zu tun ist

So hilfst du deinem Kind und verhinderst weitere Ansteckungen in der Familie

Ein Baby mit grossen blauen Augen liegt im Bett und hält eine weiche, weisse Decke vor sein Gesicht.

Spoiler

  • In den meisten Fällen verläuft ein Magen-Darm-Infekt bei Kindern harmlos.
  • Erst wenn der kleine Patient länger als sechs Stunden keine Flüssigkeit für sich behalten kann, droht eine Dehydrierung.
  • Einfache Hygienemassnahmen wie Einweghandschuhe und Händewaschen verhindern, dass sich die gesamte Familie ansteckt.

Wer als kleiner Mensch in unsere Welt geboren wird, hat ein Immunsystem, das sich in den ersten Lebensjahren erst aufbauen und entwickeln muss. Kein Wunder also, dass Kinder häufig von Magen-Darm-Infekten betroffen sind: Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Bauchkrämpfe und Durchfall sind für Kind und Eltern zwar unangenehm, aber meistens harmlos. Selbst wenn Fieber hinzukommt, dauern die Beschwerden meist nicht länger als eine Woche.

Magen-Darm-Infekt durch Tröpfcheninfektion

Ein Magen-Darm-Infekt ist oft virusbedingt. Bei Kindern sind die hoch ansteckenden Rota- und Noroviren häufige Auslöser. Sie übertragen sich rasch über verunreinigte Hände, kontaminierte Gegenstände oder körperliche Nähe. Daher stecken sich Kinder auch schnell bei erkrankten Familienmitgliedern oder Spielgefährten an. Eine Übertragung der winzigen virushaltigen Tröpfchen über die Luft ist auch beim Erbrechen möglich.

Von Fencheltee bis Fettsalbe

Durch Erbrechen und Durchfall verliert das Kind viel Flüssigkeit und wichtige Mineralstoffe. Es wirkt matt und geschwächt. Achte darauf, dass dein kleiner Patient regelmässig trinkt. Dabei schonen kleine aber häufige Trinkmengen den Magen und bleiben mit höherer Wahrscheinlichkeit im Körper. Eine Elektrolytlösung kann den Salzverlust zusätzlich ausgleichen und Kamillen- oder Fencheltee lösen Krämpfe bei Bauchschmerzen.

Auch ein warmes Kirschkernkissen kann das Bäuchlein entspannen. Ein fein geriebener Apfel oder eine zerquetschte Banane sind bewährte Hausmittel gegen Übelkeit und liefern gemischt mit einem aufgeweichten Zwieback kraftbringende Nährstoffe. Oft sind Lippen und Po von Erbrechen und Durchfall wund. Hier helfen klares Wasser zur Reinigung und fettende Salben, um den natürlichen Schutz der Haut wiederherzustellen und das Kind vor Schmerzen beim Wickeln zu schützen.

Anzeichen einer Dehydrierung

Dein Kind weigert sich strickt, etwas zu trinken? Keine Panik, das kennst du selbst, wenn dich ein Infekt erwischt hat. Weil dein Kind aber kleiner ist, kann der Flüssigkeitsmangel schneller zu einer Dehydrierung führen als bei Erwachsenen. Behalte dein Kind also im Blick: Apathisches Verhalten, ein trockener Mund, fehlende Tränen beim Weinen oder eine trockene Windel über mehrere Stunden sind Anzeichen für einen bedenklichen Verlust an Flüssigkeit. Bei Säuglingen deutet auch eine eingefallene Fontanelle darauf hin. So lange solltest du aber nicht warten: Wenn ein Baby seit sechs Stunden keine Flüssigkeit bei sich behält, kannst du ohne weiteres einen Kinderarzt kontaktieren. Mit einem Kleinkind solltest du nach spätestens zwölf, mit einem Schulkind nach 18 Stunden eine Praxis aufsuchen.

Magen-Darm-Infekt nicht übertragen

Trage beim Säubern von Erbrochenem und auch beim Windelwechseln Einweg-Handschuhe und einen Mundschutz. Die Viren übertragen sich schnell und können auch die Immunabwehr eines Erwachsenen besiegen. Wasche dir und deinem Kind nach jedem Toilettengang und nach dem Wechseln der Windel gründlich die Hände mit Seife und desinfiziere sie, dann ist die Ansteckungsgefahr für die gesamte Familie geringer. Jetzt noch Türgriffe, Lichtschalter und Arbeitsflächen regelmässig abwischen und der Spuk ist bald vorbei.

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