Leben mit dem Tagesrhythmus: So funktioniert es

Geistige und körperliche Leistungsfähigkeit lässt sich steigern

Pflanzen Spruch Atmung Leuchtreklame

Spoiler

  • Arbeit nach dem biologischen Tagesrhythmus kann zu einer Leistungssteigerung führen.
  • Morgens ist die ideale Zeit für Konzentrationsarbeit, mittags für einfache Tätigkeiten.
  • Eine klare Trennung von Pause und Arbeit bringt Energie zurück.

Jeder Mensch durchläuft einen individuellen Tagesrhythmus mit verschiedenen Phasen der Belastbarkeit. «In der Regel ist die grösste Leistungsfähigkeit am frühen Vormittag erreicht, wenn die Erholung der Nacht noch nachwirkt und sich noch nicht so viele Eindrücke des Tages bemerkbar machen», erklärt Gabriela Rüttimann, Präsidentin der Assoziation Schweizer Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Die Belastbarkeit sinkt um die Mittagszeit auf ihren Tiefpunkt, bevor sie am späten Nachmittag wieder ansteigt.

Arbeiten nach dem Tagesrhythmus verteilen

Wer im Berufsalltag maximale Leistung erzielen möchte, nutzt diese Tageskurve und erledigt Konzentrationsarbeiten am Vormittag, einfache Aufgaben wie Mailings zur Tagesmitte und mässig Anspruchsvolles kurz vor Feierabend. «Jeder Mensch sollte seine eigene Leistungskurve kennen», rät Rüttimann. «Es ist sehr ermüdend, gegen die Chronobiologie zu arbeiten.»

Klare Trennung von Pause und Arbeit

Der innere Tagesrhythmus gibt den Ton an – und er kann gezielt verstärkt werden. «Zucker und viel Trinken pushen die Leistungsfähigkeit kurzfristig, weil beides den Elektrolythaushalt angeregt», weiss die Expertin. Doch dauerhaft sichern andere Faktoren die geistige und körperliche Belastbarkeit ab: gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf – und Ruhezeiten. Rüttimann empfiehlt, den Kopf immer wieder für kurze Momente zu entspannen: «Ein paar Atemzüge am Fenster, ein Spaziergang zur Kaffeemaschine oder durch das Treppenhaus verschaffen genug Erholung, um geistig wieder obenauf zu sein.»

Wichtig: Arbeitseinheiten und Ruhepausen müssen klar voneinander getrennt sein. «Wer Struktur in seinen Alltag bringt, ist klar im Vorteil», so Rüttimann. Dazu gehört auch eine Trennung zwischen Krankenstand und Einsetzbarkeit: Dass sich vielfach gesundheitlich angeschlagene Menschen zur Arbeit quälen – oft aus Angst, andernfalls ihren Arbeitsplatz zu riskieren – ist äusserst kontraproduktiv: Durch den sogenannten Präsentismus gefährden Arbeitnehmer ihre Gesundheit (und oft auch die ihrer Kollegen) und Arbeitgeber verzeichnen Ertragseinbussen durch weniger produktive und motivierte Mitarbeiter.

Präsentismus durch positives Arbeitsklima vorbeugen

«Wer krank ist, bleibt zu Hause», macht Rüttimann klar. «Darüber hinaus können Chefs viel für ein positives Arbeitsklima tun, damit Präsentismus gar nicht erst aufkommt.» Egal, ob ein konsequentes Pausenmanagement zur Vorsorge, Teambuilding oder Gesundheitstipps: «Chefs sollten für ihre Mitarbeiter arbeiten und mit ihnen Kontakt halten. Dann entsteht ein gesundes Arbeitsklima, in dem die Leistungsfähigkeit aller vorangetrieben werden kann.»

Facebook
Email
Twitter
LinkedIn