LASIK, PRK, SMILE: So funktioniert Augenlasern

Die moderne Medizin bietet eine grosse Auswahl an Möglichkeiten

Zwei Menschen Strasse Signalfackel

Spoiler

  • Viele verbreitete Augenleiden können operativ behoben werden.
  • Auch ästhetische Eingriffe, etwa am Augenlid, sind Routineverfahren.
  • Besonders verbreitet ist die SMILE-Methode, bei der die Hornhaut aufgeklappt und die darunterliegende Partei behandelt wird: gute Heilungschancen, hohe Erfolgsrate.

Die refraktive Chirurgie ist ein weites Feld: Augenerkrankungen wie Katarakt und altersbedingte Makuladegeneration in ihrem feuchten Stadium sowie starke Unregelmässigkeiten der Hornhaut lassen sich längst verlässlich beheben. Besonders häufig gilt es, Fälle von Kurzsichtigkeit zu behandeln. Beim Augenlasern wird die Hornhaut operativ abgeflacht und ihre Brechkraft so reduziert.

Augenlasern: unabhängig von Brille und Kontaktlinsen

Prof. Dr. Theo Seiler macht hierbei zwei grosse Patientengruppen aus: «Eine operative Behebung des Sehfehlers wünschen vor allem junge Leute und Patienten zwischen 35 und 45 Jahren. Sie alle wollen keine Kontaktlinse nutzen oder vertragen sie nicht», erklärt der Augenarzt.

«Für diese Menschen ist die Brille oft keine Alternative, weil sie entweder die sportliche Aktivität beeinträchtigt oder aufgrund einer beginnenden Alterssichtigkeit mit einer Gleitsichtbrille kombiniert werden müsste. In beiden Fällen wird die Brille als Einschränkung empfunden.»

Kein Flug nach dem Eingriff

Im Vorfeld des eigentlichen Eingriffs werden exakte Höhenkarten der Hornhaut angefertigt, auf deren Basis errechnet wird, was später abgetragen werden soll. Die Voruntersuchung nimmt viel Zeit in Anspruch, da andere Beeinträchtigungen am Auge ausgeschlossen werden müssen, um den Erfolg der Operation sicherzustellen. «Wir haben ausserdem den Anspruch, optische Fehler höherer Ordnung wie etwa Hornhautunebenheiten beim Augenlasern parallel zu korrigieren», erklärt Prof. Seiler. Aus diesem Grund werden die zu behandelnden Augen intensiv untersucht.

Egal, wie kurz die eigentliche Operation auch dauern mag, Prof. Seiler rät dennoch zu einer umsichtigen Planung: Vor dem Eingriff darf eine Woche lang keine Linse getragen werden. Harte Kontaktlinsen sollten sogar zwei Wochen nicht genutzt werden, um den OP-Erfolg zu gewährleisten. «Ausserdem sollte der Patient für den nächsten Tag nicht gerade einen Flug nach Shanghai buchen. Es gibt immer wieder auch Fälle, die eine zeitnahe Nachkontrolle erfordern», mahnt der Experte.

Augenlasern: drei etablierte Methoden

Dass sich bei der operativen Behebung von Augenleiden in den vergangenen Jahren so einiges getan hat, lässt sich gut an der Biografie von Prof. Seiler nachverfolgen. Der international renommierte Augenchirurg hat bei fast jeder innovativen Operationsmethode der jüngeren Augenmedizin als Pionier mitgewirkt.

Inzwischen sind drei verschiedene Formen des Augenlaserns üblich: Bei der Photorefraktiven Keratektomie (PRK) – Prof. Seiler selbst führte sie 1987 erstmals am menschlichen Auge durch – wird zunächst die obere Hornhautschicht entfernt, bevor der Laser korrigierend zum Einsatz kommt.

Standard-Eingriff: LASIK-Methode

Anders die LASIK-Methode: Hier wird eine Hornhaut-Lamelle aufgeklappt und die darunter freiwerdende Fläche behandelt. Im Anschluss wird die Lamelle wieder zurückgeführt. Bei der SMILE-Methode schliesslich wird eine dünne Scheibe in der Mitte der Hornhaut abgetrennt und entfernt.

Prof. Seiler verweist darauf, dass nach wie vor die LASIK-Methode internationaler Standard bei Operationen an der Augenhornhaut ist. «Die Erfolgsquote von LASIK ist sehr hoch, ausserdem dauert die Genesung nur ein bis zwei Tage», erklärt der Experte. «Die PRK und SMILE hingegen sind Nischenverfahren.» Die allerdings durchaus ihre Berechtigung haben: Wenn die zu operierende Hornhaut sehr dünn ist oder durch vorangegangene Eingriffe stark deformiert wurde, empfiehlt sich die PRK. SMILE ist die bevorzugte Methode bei sehr trockenen Augen.

Augenlasern nach der SMILE-Methode

Prof. Seiler macht bei SMILE ein grosses Optimierungspotenzial aus. «Hier könnten wir bald ein ähnlich hohes Erfolgsniveau erreichen wie bei LASIK, jedoch sind dafür noch einige technische Weiterentwicklungen notwendig», vermutet er.

Der spannendste Zukunftstrend liegt aber in der Prävention: «Wir werden dahin kommen (beispielsweise durch Crosslinking der Sklera), dass wir Kurzsichtigkeit gar nicht mehr entstehen lassen werden», ist sich der Augenarzt sicher. Man darf also gespannt sein.

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