Krim-Kongo-Fieber: Therapie in Aussicht

Gläser Labor

Einem internationalen Forscherteam ist es gelungen, den Eiweiss-Rezeptor des Krim-Kongo-Virus zu identifizieren. Damit steht fest, wie sich das Virus an menschliche Körperzellen festsetzt und das sogenannte Krim-Kongo-Fieber auslöst.

Die Krankheit ist vor allem in Zentralasien und Afrika verbreitet. Der Erreger wird durch Zecken übertragen, die in den vergangenen Jahren auch in Europa gesichtet wurden, vor allem in Griechenland, auf dem Balkan und in Deutschland. Das Krim-Kongo-Fieber verläuft in drei Phasen: Zunächst kommt es zu Fieber, Erbrechen, Reizbarkeit und starken Kopf- sowie Gliederschmerzen. Darauf folgt eine Phase der Schläfrigkeit. Zuletzt treten bei einem schweren Verlauf innere Blutungen auf, die zu einem multiplen Organversagen führen können. Etwa 40 Prozent der Erkrankten versterben an der Krankheit, gegen die es bislang keine Impfung oder Therapie gibt. Behandelt werden können nur die Symptome.

Forschern der Universität von Texas in Houston und vom Institut Pasteur in Paris ist es in einem ersten Schritt gelungen, das Protein zu entschlüsseln, mit dem das Virus an Körperzellen andockt. Ausserdem identifizierten sie zwei menschliche Antikörper, die zusammen das Virus erkennen können. In einem Versuch an Mäusen zeigte sich, dass alle mit den verbundenen Antikörpern versehenen Tiere eine Infektion überlebten. Auf der Grundlage dieser Forschung hat das Pharmaunternehmen MappBio aus San Diego damit begonnen, ein Medikament gegen das Krim-Kongo-Fieber zu entwickeln, das sowohl vorbeugend als auch bei Ausbruch Erkrankung eingesetzt werden kann. Wann es auf den Markt kommen wird, ist allerdings noch unklar, da das Präparat zunächst entwickelt und anschliessend zugelassen werden muss.

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