Krank wegen Kaiserschnitt?

Mutter mit Baby im Arm

Kaiserschnittkinder haben später mehr Gesundheitsprobleme. Zu diesem Ergebnis kommt der Kindergesundheitsreport der Techniker Krankenkasse, der über eine Zeitspanne von acht Jahren rund 38’850 Kinder untersucht hat – davon 11’900 Kaiserschnittgeburten.

Laut der Studie leiden Kinder, die per Kaiserschnitt auf die Welt kommen, häufiger unter Fettleibigkeit, Verhaltensstörungen und Allergien. Die Zahlen der Untersuchung zeigen: Das Risiko für schweres Übergewicht liegt bei Kaiserschnittkindern bei 36 Prozent. Auch sind sie anfälliger für Verhaltensstörungen wie ADHS (16 Prozent) und Allergien (neun Prozent). Verglichen mit natürlich geborenen Babys erkranken Kaiserschnittkinder demnach deutlich häufiger.

Dass das erhöhte Risiko für Krankheiten allein an der Art der Entbindung liegt, konnte allerdings nicht belegt werden. Denn: Obwohl der gesundheitliche Hintergrund der Eltern in der Studie berücksichtigt wurde, blieben zahlreiche andere Einflussfaktoren aussen vor. So wurde beispielsweise die Ernährung der werdenden Mutter während der Schwangerschaft nicht betrachtet. Auch ob die Kinder nach der Geburt gestillt wurden, floss nicht in die Untersuchung ein.

Weitere Studien sollen klären, ob sich die Gesundheit von Kaiserschnittkindern positiv entwickelt, wenn sie kurz nach der Geburt mit dem Vaginalsekret der Mutter eingerieben werden. Dadurch könnten sie wichtige Bakterien zum Aufbau von Darmflora und Immunsystem erhalten.

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