Stretch dich mal!

Raus aus der Komfortzone

Frau stretch sich im Herbst in der Natur.

Spoiler

  • Hinter der Komfortzone beginnt die Lernzone, hier wird dein Horizont erweitert.
  • Wer lernt, empfindet Glück. Und wer glücklich ist, lernt besser.
  • Finde die richtige Balance – eine Herausforderung soll dich nicht überfordern.
  • Auch kleine Veränderungen bringen neue Impulse in dein Leben.

Um acht Uhr in die Bahn, der Lieblingskollege hat schon Kaffee gekocht, mittags eine Runde um den Block, dienstags abends zum Volleyball. Alles läuft nach Plan, gemütlich, absehbar – nicht bedrohlich, aber auch nicht grandios. Unser gewohntes Umfeld schenkt uns Sicherheit. Aber wer sich nicht bewegt, rostet hier irgendwann ein. Das Denken wird starr, die Perspektive eng. Deshalb ist ein Ausflug raus aus der Komfortzone ab und zu ganz sinnvoll.

Kennst du das Lernzonenmodell?

Stell dir einen Kreis vor, der von innen nach aussen in drei Ringe unterteilt ist. Das ist die Basis des Lernzonenmodells, mit dem Psychologen die Komfortzone bildlich verdeutlichen. Unser Wohlfühlkreis liegt in der Mitte, hier ist alles ganz sicher – aber auch klein.

Der nächst grössere Ring wird Lern- oder Wachstumszone genannt. Manche sprechen auch von Stretch-Zone. Denn wer sich hierher bewegt, betritt neues Terrain, erweitert den eigenen Horizont, dehnt sich aus. Das geschieht zum Beispiel, wenn wir in einem uns unbekannten Land Urlaub machen. Oder ein neues Hobby beginnen. Oder zu einer Fortbildung fahren. Und sogar, wenn wir einfach mal einen ganz anderen Weg zum Bäcker gehen.

Adé Komfortzone, Hallo Glück

In der Lernzone verknüpfen sich unsere Synapsen neu miteinander, kaum genutzte Muskeln werden bewegt, Ideen entstehen – und das macht das Leben bunt, lebendig und glücklich. Studien belegen, dass wir Erfahrungen, die wir ausserhalb des gewohnten Umfelds machen, viel intensiver abspeichern als Routine-Erlebnisse. Die Hirnforschung hat zu dem gezeigt, dass Lernen und Glücksempfinden eng zusammenhängen: Wer lernt, empfindet Glück. Und wer glücklich ist, lernt besser.

Wenn aus Stretching eine Überdehnung wird

Hinter dem zweiten Ring beginnt allerdings das, was Psychologen die Panikzone nennen. Wer sich zu weit in unbekanntes Terrain wagt, macht aus einer Herausforderung eine Überforderung, aus Spannung wird Angst.

Es geht also beim Verlassen der Komfortzone immer auch darum, die richtige Balance zu finden zwischen Eustress, dem guten Stress, der uns inspiriert und Distress, dem negativen Stress, der uns körperlich und psychisch belastet.

Wie komme ich raus aus der Komfortzone?

Sicher, die Storys von Leuten, die alles kündigen und eine Weltreise starten, sind beeindruckend. Aber das Leben ausserhalb der Komfortzone beginnt nicht erst in einem Sabbatical am anderen Ende der Welt.

Um sich glücklich erfrischt zu fühlen, reicht es oft schon aus, wenn wir in unsere Routine eine kleine Abwechslung bringen. Schon ein Wochenendtrip in eine Stadt, die du noch nicht kennst, ein Schnupperkurs im Bouldern oder eine andere Farbe für die Wohnzimmerwand kann dich mit Schwung und Inspiration versorgen.

Probier’s aus, beweg dich! Und du wirst spüren, wie viel das in dir bewegt.

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