Brustkrebs

Knochenmetastasen: Entstehung und Behandlung

Ableger treten oft bei Brustkrebs und Prostatakrebs auf

Frau Rucksack Bäume

Spoiler

  • Knochenmetastasen treten im fortgeschrittenen Stadium von Brustkrebs, Prostatakrebs und seltener bei anderen Krebsformen auf.
  • Sie verändern die Struktur der Knochen. Dadurch erhöht sich das Risiko für Knochenbrüche.
  • Knochenmetastasen werden mit einer Chemo,- Hormon- oder einer Immuntherapie behandelt.

Als Metastasen werden Ableger eines Tumors in anderen Organen oder Geweben bezeichnet. Sie zeigen an, dass sich der Krebs in einem fortgeschrittenen Stadium befindet. Knochenmetastasen treten vor allem bei Brustkrebs, Prostatakrebs, aber auch bei Lungen-, Nieren- und Schilddrüsenkrebs auf. Bei anderen Krebsformen sind sie eher selten.

Knochenmetastasen führen zu Brüchen

Knochenmetastasen wachsen bevorzugt in den gut durchbluteten Skelettabschnitten, beispielsweise im Schädel, den Wirbelkörpern, im Becken oder den Knochen der Oberarme und Oberschenkel. Wenn sich Tumorzellen im Knochenmark ansiedeln, verdrängen sie im Laufe der Zeit die gesunde Knochensubstanz in ihrer Umgebung.

Ausserdem produzieren die Krebszellen bestimmte Botenstoffe, die das Knochenwachstum stören. So können Knochenmetastasen die Knochenerneuerung entweder hemmend (osteolytisch) oder fördernd (osteoplastisch) beeinflussen. Beides führt letztlich dazu, dass die Stabilität der Knochen abnimmt. Dadurch kommt es zu Schmerzen, das Risiko von Knochenbrüchen steigt.

Bei durch Brustkrebs verursachten Knochenmetastasen haben die meisten Patientinnen osteolytische Metastasen. Die betroffenen Knochen dünnen aus und werden brüchiger. Bei jeder fünften Patientin wirken die Metastasen hingegen osteoplastisch.

Medikamente lindern die Beschwerden

Knochenmetastasen bereiten zunächst keine Beschwerden. Wenn sie weiter wachsen, können sie allerdings zu Nerveneinengungen, Durchblutungsstörungen und Entzündungsreaktionen führen. Treten Schmerzen auf, ist die Krebserkrankung meist schon fortgeschritten. Gelegentlich ist auch der Calciumspiegel im Blut stark erhöht, was vermehrte Müdigkeit hervorrufen kann. Mittlerweile gibt es viele Medikamente, die diese Symptome lindern und auch das Tumorwachstum hemmen können.

In der Regel werden Knochenmetastasen bei Brustkrebs mit einer Hormon-, einer Chemotherapie oder einer spezifischen Immuntherapie behandelt. Dabei werden die Knochenmetastasen entsprechend ihrem Primärtumor – oder nach Bestimmung der Gewebeentnahme einer Metastase – therapiert.

Antikörper gegen Knochenmetastasen

Zusätzlich können Bisphosphonate gegeben werden. Das sind Medikamente, die sich im Knochen anlagern und dadurch die knochenabbauenden Zellen hemmen. Die Knochenschmerzen nehmen dann rasch ab. Ähnlich wie die Biphosphonate reduziert der Wirkstoff Denosumab den Knochenabbau. Dieser Antikörper hemmt das sogenannte RANK-Ligand-Protein, das für die Bildung, die Funktion und das Überleben von Osteoklasten (Knochen abbauende Zellen) wichtig ist. «Während der Therapie mit Biphosphonaten beziehungsweise Antikörper kann der Calciumspiegel im Blut sehr stark absinken und muss daher überwacht und entsprechend reguliert werden», betont Dr. Christa Baumann.

Durch eine Strahlentherapie können die Patienten zwar nicht geheilt werden, jedoch werden bei circa 70 Prozent die Schmerzen über eine längere Zeit deutlich gemindert. Bestrahlt wird in der Regel täglich maximal vier Wochen lang. Nebenwirkungen sind dabei sehr selten.

Bei Schmerzen, ausgelöst durch einen eingebrochenen Wirbelkörper, kann es hilfreich sein, diesen mit einer Zement-Injektion zu stabilisieren.

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