Kleinkinder und Smartphone – keine gute Kombi für die Entwicklung

Zu oft verwendet, wirken sich die Geräte auf die Entwicklung der Gefühlskontrolle aus

Kleinkinder Smartphone: Eltern sitzen mit ihrer kleinen Tochter auf dem Wohnzimmerboden und schauen auf den Bildschirm eines Smartphones.

Die Studie

US-Wissenschafter weisen in JAMA Pediatrics auf den Einfluss hin, den bei Kleinkindern das Smartphone oder Tablet auf die kindliche Entwicklung hat. Insgesamt wurden von 422 Kindern im Alter zwischen drei und fünf Jahren durch Befragung der Eltern die Daten erhoben: zu Studienbeginn, nach drei und nach sechs Monaten.

Erfasst wurden die Wahrscheinlichkeit, mit der die Eltern ein Mobilgerät zur Beruhigung oder Beschäftigung nutzen, die Kontrollfähigkeit sowie die emotionale Reaktivität der Kinder. Bei der exekutiven Kontrollfähigkeit geht es darum, wie gut ein Kind sein emotionales Verhalten und seine Erregung unterdrücken oder anderweitig ausdrücken kann. Die emotionale Reaktivität beschreibt die Reizbarkeit des Kindes.

Die Ergebnisse

Gerade bei männlichen Kleinkindern, deren Eltern das Smartphone häufig einsetzten, zeigte sich eine höhere emotionale Reaktivität – sie waren also leichter irritierbar und reizbar. Auch der Charakter der Kinder hatte Einfluss auf die Ergebnisse, denn eher unbekümmerte, lebhafte Kinder wurde mit einer höheren emotionalen Reaktivität assoziiert bei der Verwendung von Mobilgeräten.

Die Autoren kommen anhand der Analyse zu dem Schluss, dass Kleinkinder, die häufig mit dem Smartphone oder Tablet beruhigt und abgelenkt werden, möglicherweise nicht so gut Strategien zur Regulation ihrer Emotionen lernen. Sie empfehlen daher andere Massnahmen zur Beruhigung.


Das Smartphone umgehen: 5 Tipps

  1. Malen, Basteln und Werken sind gute Alternativen zur Beschäftigung. Ein Malbuch und Stifte können einfach mitgenommen werden, beispielsweise ins Restaurant.
  2. Analoges Spielzeug funktioniert immer noch: Bauklötze, Lego und Co. geben den Kindern die Möglichkeit, eine eigene Welt zu kreieren.
  3. Bücher zum Ansehen oder später zum selbst Lesen lassen die Kleinen in ihre Geschichte eintauchen. Ausserdem wird so schon früh die Freude am Lesen gefördert.
  4. Für Draussen bieten sich Strassenmalfarben, Dreirad, Fahrrad oder Roller an. In der Regel ist auch der nächste Spielplatz nicht weit.
  5. Aber alle Ideen helfen nichts, wenn Eltern ständig in den Bildschirm schauen. Daher lautet der wichtigste Tipp – sei ein Vorbild.
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